Die Ministerin sprach in ihrer Rede über die international anerkannte Forschungsarbeit des AWG sowie darüber, wie mit der Waldgenetik dem Klimawandel begegnet werden könne – Stichwort »Baumarten für den Klimawald«. Launige Worte hatte Personalratsvorsitzende Roswitha Jenner für den scheidenden und den eintretenden Behördenleiter bereit. Beide sprachen Worte des Dankes an die Mitarbeiter der Behörde aus. Dr. Janßen ließ nicht nur die vergangenen fünf Jahre Revue passieren, sondern berichtete über die Höhepunkte seiner gesamten Laufbahn. Dr. Hamberger blickte in die Zukunft und sprach über seine Ziele.
Grußworte und Geschenke gab es auch von Michael Koller, dem stellvertretenden Landrat des Berchtesgadener Lands, von Teisendorfs Bürgermeister Thomas Gasser, von Hubert Sailer, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsforstpflanzen Süddeutschland und von Christian Kaul vom Bayerischen Waldbesitzerverband. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Silke Aichhorn, die mit Harfenstücken für niveauvolle Auflockerung zwischen den Reden sorgte.
Staatsministerin Michaela Kaniber erläuterte die praktische Forschungsarbeit am Amt für Waldgenetik. Sie würdigte die Arbeit des bisherigen Behördenleiters Dr. Alwin Janßen, unter dessen Leitung Empfehlungen erarbeitet wurden, welche Baumarten für den Wald von morgen gepflanzt werden können, um ihn widerstandsfähig für die Zukunft zu machen. Sie sprach darüber, dass dieses Know-how dadurch erarbeitet werde, dass Erfahrungen anderer Länder über bestimmte Baumarten genau so miteinbezogen werden, wie die Genressourcen der heimischen Bäume. Sie stellte fest, dass am AWG Forschung nicht nur auf der wissenschaftlichen Ebene, sondern praxisorientiert stattfinde. Persönliche Worte richtete sie an Dr. Janßen, der aus Ostfriesland nach Teisendorf gekommen war. Sie wünschte dem 62-Jährigen alles Gute für den Ruhestand und dankte ihm für sein berufliches Engagement und seinen Einsatz für den Wald in ganz Deutschland. In Anerkennung seiner Leistungen für die Bayerische Forstverwaltung und für seinen Beitrag, die Wälder »klimafitter« zu gestalten, überreichte sie ihm den Bayerischen Löwen aus dem Staatsministerium sowie seiner Frau, Dr. Constanze Janßen, einen Blumenstrauß.
Dr. Joachim Hamberger, der seit 30 Jahren für die Forstverwaltung tätig ist, begrüßte sie als hochmotivierten und fachlich herausragend qualifizierten Nachfolger für Dr. Alwin Janßen. Sie ließ seine verschiedenen beruflichen Stationen Revue passieren und stellte fest: »Sie sind wissensdurstig, neugierig und gehen Neues ohne Berührungsängste an«. Kaniber wünschte dem 59-Jährigen viel Freude an seiner neuen Tätigkeit sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern in Teisendorf. Dann überreichte sie ihm den goldenen Schlüssel und einen Blumenstrauß an seine Frau Mechthild.
Antworten auf die Fragen von heute und Lösungen für die Probleme von morgen schaffen die Mitarbeiter am AWG, so die Ministerin weiter. Dafür dankte sie und wünschte allen Kraft für die anstehenden Aufgaben.
Der neue Chef des AWG, Dr. Hamberger bezog sich in seiner Antrittsrede auf Gregor Mendel, den Vater der Genetik. Diese sei, so Hamberger, das Betriebssystem des Lebens und die Infrastruktur für stabile Wälder. In einen klimastabilen und ökologisch vielfältigen Zukunftswald dürfe nur bestes Saatgut kommen. Das AWG sei eine Zukunftsagentur, die sich darum kümmert, dass diese Infrastruktur in den Wald von morgen eingebaut wird. »Die Gestaltung von Waldzukunft braucht Baumherkunft und auch menschliche Zusammenkunft«, so Hamberger abschließend.
Dr. Hamberger war lange als Leiter der Abteilung Waldgenressourcen an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Niedersachsen tätig und bringt einen reichen Erfahrungsschatz nach Teisendorf mit. Er hat seine beruflichen Wurzeln in der forstlichen Forschung. Hamberger war bisher unter anderem an der Technischen Universität München, der bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft sowie am Zentrum Wald-Forst-Holz tätig. Zuletzt leitete der gebürtige Unterfranke das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Abensberg. Hamberger kann zudem auf eine Liste mit über 200 Veröffentlichungen verweisen. Bei einem gemütlichen Beisammensein war anschließend Zeit für das persönliche Gespräch.
jan