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Die Laufstrecke führt über 8,4 Kilometer und einen Höhenunterschied von 1 190 Metern vom Dorf Königssee zur Bergstation. (Foto: Christian Wechslinger)

Wer gewinnt den Jenner-Berglauf?

Wer gewinnt den 40. Jenner-Berglauf am Sonntag, 12. Oktober? Der SK Berchtesgaden erwartet 70 Bergläufer. Er organisiert den Berglauf seit 1981. Seit 1991 führt die Laufstrecke, die zunächst zehn Jahre lang bis zum Schneibsteinhaus ging, über 8,4 Kilometer und einen Höhenunterschied von 1 190 Metern vom Dorf Königssee (610 m) zur Bergstation (1 800 m). Am von Guido Dold aus dem Breisgau 1993 aufgestellten Streckenrekord von 46:30 Minuten sind schon Generationen von Bergläufern gescheitert. Julius Ott von der TSG 1862 Weinheim kam vor drei Jahren in 47:24 Minuten am nächsten an die unglaubliche Bestmarke heran. Man darf gespannt sein, welche Siegerzeit dieses Mal erzielt wird.


Ins Leben gerufen wurde der Berglauf von Paul Hillebrand und Hans Brandner (Esterle-Hansei). Wegen zu viel Schnee fiel der Jenner-Berglauf zweimal aus oder man wich auf die verkürzte Variante zum Dr.-Hugo-Beck-Haus aus. Schon oft legten die Bergläufer die letzten Serpentinen im Schnee zurück. Auch bei der Premiere im Jahr 1981 hatte es stark geschneit, was den unvergessenen Werner Riedlberger jedoch nicht daran hinderte, zu gewinnen. Die Strecke zieht sich nach dem Start über den Hochbahnweg, Königsbach-almen und Sulzbergkaser sodann über 20 Serpentinen zum Ziel an der Jenner-Bergstation.

Für viele gilt es, die magische Zahl von einer Stunde zu unterbieten; andere möchten nur unter der Ziel-Schlusszeit von zwei Stunden ankommen. Die Teilnehmerzahlen bei den Jenner-Bergläufen schwanken ebenso wie das Wetter. Die Rekordzahl an Teilnehmern lag im Jahr 1999 trotz schlechtem Wetter bei 170 Startern, während es nach der vierjährigen Unterbrechung von 2017 bis 2020 wegen des Baus der Seilbahn und der Corona-Pandemie im Jahr 2021 nur 31 Starter waren.

Nach dem Premierenlauf 1981 Ende Oktober mit viel Schnee verlegte man den Termin auf die erste Oktoberdekade, um Kälte und Schnee möglichst auszuweichen. Erst 2005 trug sich mit Benedikt Fritz der zweite Berchtesgadener in die lange Siegerliste der Jenner-Bergläufe ein. Der heutige Radprofi Toni Palzer aus der Ramsau hält seit 2013 mit 48:21 Minuten die fünftbeste Zeit, die bei den 39 Jenner-Bergläufen erzielt worden war.

Erstmals geht der ehemalige Langläufer Alexander Brandner vom WSV Bischofswiesen an den Start. Nach seinen Topergebnissen bei seinen ersten Bergläufen darf man Brandner durchaus zutrauen, um den Sieg zu kämpfen. Gespannt darf man auch sein, mit welchem Kontingent sich das Gebirgsjägerbataillon am Lauf beteiligt. Bei den Frauen gewann im letzten Jahr Major Dr. Monika Rausch mit knapp über einer Stunde. Dieses Mal möchte die schnelle Soldatin die Schallmauer von einer Stunde unterbieten.

Die Veranstalter hoffen bei der 40. Ausgabe auf schönes Wetter und viele Zuschauer entlang der Strecke und im Zielbereich.

Die Startnummernausgabe an der Jennerbahn-Talstation ist am 12. Oktober ab 7.30 Uhr. Der Start erfolgt um 10 Uhr. Die Siegerehrung ist im Anschluss an das Rennen in der Jennerbahn Bergstation geplant. cw