Da es von offizieller Seite kein Gedenken gab, wollten die beiden auf diese Art und Weise ihre Mitmenschen zum Nachdenken über dieses für sie so wichtige Thema bringen. »Wir wollen nur anstupsen und zum Nachdenken anregen«, so die 81-jährige Dr. Boga. Ihr ist bewusst, dass sie alleine nicht die Welt verändern können. Rita Jermann gehört mit ihren 37 Jahren einer anderen Generation an, die im Frieden aufgewachsen ist. Doch dass es sich dabei nicht um eine Selbstverständlichkeit handelt, zeigt das derzeitige Weltgeschehen, so die Religionslehrerin, die es als ihre Aufgabe sieht, dieses Privileg zu schützen.
Erschüttert zeigen sich die beiden Frauen über die derzeitigen Geschehnisse in der Weltpolitik. Mit Sorge beobachten sie das Aufrüsten sämtlicher Nationen. »Wir sind der Meinung, dass Frieden nur ohne Waffen geschaffen werden kann, denn mit Waffen wurde noch nie ein Frieden hergestellt. Frieden entstand immer nur dann, wenn ein Land keine Waffen, Munition und Soldaten mehr hatte. Dann musste kapituliert werden – und dann entstand Frieden«, lautet die Meinung der beiden Berchtesgadenerinnen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, möchten sie ein sichtbares Zeichen für den Frieden und gegen Aufrüstung setzen und werden deshalb auch weiter im Markt demonstrieren. Dafür suchen Dr. Boga und Jermann Gleichgesinnte, die ihre Haltung teilen. Dabei betonen sie, dass sie keine bestimmte Partei vertreten und es ihnen auch nicht um detaillierte politische Meinungen geht. Auch ist eine Vereinsgründung nicht geplant. Interessierte können sie kennenlernen während eines Treffens am Donnerstag, 11. September, um 19 Uhr im Gasthaus »Watzmann«. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; bei Fragen kann man sich an frieden-ohne-waffen@gmx.de wenden. fb