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Zwei Pidinger tauschen sich aus: Botschafter Helmut Kulitz und der Ausbildungschef Oberstleutnant Johannes S. (Fotos: privat)
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Deutsche und mongolische Gebirgsjäger kochen gemeinsam unter dem Schutz eines ausrangierten, aufgespannten Fallschirms.

Spezialisten im Extrembereich: Gebirgsjägerbrigade 23 bildet mongolische Gebirgsjäger im Winter aus

Piding – Ein Ausbilderteam der Gebirgsjägerbrigade machte sich auf nach Ostasien, um dort 23 Gebirgsjäger aus der Westregion der Mongolei für den Winter fit zu machen.


Dabei lag das Hauptaugenmerk der Ausbildung, die im Februar und März im Großraum um die Hauptstadt Ulaanbaatar durchgeführt wurde, im Erlernen des Skifahrens, um die mongolischen Weggefährten vor allem für die hohen Gletscherregionen im Altai-Gebirge beweglich zu machen. Dazu begleitend wurde unter anderem Schnee- und Lawinenkunde in Theorie und Praxis vermittelt und die Suche nach Verschütteten mit moderner Lawinenausrüstung geübt. Da mongolische Nomaden aus den Bergregionen, häufig aber auch mongolische Bergsteiger, nicht mit einer Lawinenausrüstung ausgestattet sind, stand auch eine organisierte Lawinenrettung mit einer sogenannten Sondier-Mannschaft im Fokus.

So starben zum Beispiel allein im Jahr 2017 17 mongolische Bergsteiger auf dem über 4 000 Meter hohen Otgon Tenger. Auch diesen Winter wurde ein Nomade in der West-Mongolei von einer Lawine erfasst und konnte nur mehr tot geborgen werden.

Die insgesamt vierwöchige Ausbildung wurde durch eine Abschlussübung mit Marsch auf Skiern und einem Biwak abgerundet. Bei eisigen Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius war der Aufenthalt für die Gebirgsjäger bei der winterlichen Schulung alles andere als ein Zuckerschlecken. Glücklicherweise stieg das Thermometer zum Ende der Übung hin auf moderate minus 10 Grad Celsius an. So konnten die deutschen Gebirgsjäger nicht nur Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, sondern sammelten auch selbst viele neue und wertvolle Erfahrungen.

Die Skiausbildung wurde im Beisein des Botschafters der Deutschen Auslandsvertretung in der Mongolei Helmut Kulitz mit einem Wettkampf beendet. Dabei tauschten sich der Botschafter, selbst aus Piding stammend, und der seit 24 Jahren in Piding lebende Ausbildungsleiter Oberstleutnant Johannes S. über die seit 2019 laufende Ausbildungsunterstützung der deutschen Gebirgsjäger in der Mongolei aus. Der Botschafter war von dem skifahrerischen Können der mongolischen Soldaten nach der nur kurzen Schulungszeit sehr beeindruckt.

Die diesjährige Winterausbildung diente auch der Vorbereitung des schon bald folgenden Ausbildungsabschnittes im Sommer 2024. Dann geht es für die deutschen Gebirgsjäger mit ihren Schützlingen an den Gletscher des 4 204 Meter hohen Munkh Khairkhan. Da diese Ausbildung aus einem Biwak heraus am Fuße des Berges durchgeführt wird, war der winterliche Ausbil-dungsabschnitt eine hervorragende Vorbereitung für den anstehenden Aufenthalt im Altai-Gebirge. fb