»Der Sepp ist ein Bischofswieser Kommunalpolitiker mit Leib und Seele, kein unkritischer Abnicker von Beschlussvorlagen, sondern einer, der selbst Vorschläge macht und sich für seine Gemeinde ins Zeug legt«, lobte ihn sein langjähriger politischer Weggefährte im Gemeinderat, Hans Metzenleitner. Natürlich muss er im Herbst auf der Nominierungsversammlung noch offiziell bestätigt werden.
Seit gut 15 Jahren führt er als selbstständiger Unternehmer seinen Maurer- und Fliesenlegerbetrieb. Organisatorische Flexibilität, der wertschätzende Umgang mit Mitarbeitern, aber auch wirtschaftliches Denken sind ihm bei seiner Arbeit als Firmenchef wichtig, so Angerer. Eben solche Eigenschaften benötigt er auch als Rathauschef eines modernen Dienstleistungsbetriebs.
Noch länger, nämlich bereits seit 18 Jahren, ist Angerer Mitglied im Gemeinderat Bischofswiesen, davon sechs Jahre lang als dritter Bürgermeister. Wichtig ist ihm stets auch der Blick über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus. Es gilt, die gute Zusammenarbeit zwischen den Talkesselgemeinden fortzuführen und vor allem auch mit der Landkreispolitik vertraut zu sein, sagt der Kandidat. Seine sechsjährige Amtszeit als Kreisrat kommt ihm da zugute und stärkt seinen Blick für die interkommunale Zusammenarbeit.
»Ich möchte unsere Bischofswieser Gemeinde mit dem festen Blick auf die Kinder- und Enkelgeneration möglichst nachhaltig weiterentwickeln, ohne den verfügbaren Finanzrahmen zu sprengen«, so das politische Credo des Handwerksmeisters. Und besonders wichtig für ihn: »Als Bürgermeister werde ich das gute kooperative Miteinander im Gemeinderat über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg aktiv weiter pflegen.« Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er im weiteren Ausbau der Infrastruktur, insbesondere der Sanierung der Kanäle, der Gemeindestraßen und der Radwege sowie der durchgängigen Digitalisierung – immer mit dem kritischen Blick auf den Gemeindehaushalt.
Als eines der drängendsten Probleme bezeichnete er die Schaffung bezahlbarer Wohnungen. »Hier sind wir trotz gehöriger Anstrengungen noch nicht entscheidend vorangekommen«, stellte der Kandidat fest und versprach weiter kräftig anzuschieben. Als überzeugter Familienmensch und Vater von vier Töchtern ist es ihm ein Herzensanliegen, alle Bildungs- und Betreuungseinrichtungen von den Kindergärten über die Schule bis hin zur Offenen Ganztagsschule (OGTS) nachfragegerecht und für alle bezahlbar anbieten zu können. Als langjähriger Jugendleiter, Referent als Jugendleiter-Ausbilder und aktives Mitglied in zahlreichen Bischofswieser Vereinen weiß er über den hohen Wert der Vereinsarbeit für Jung und Alt Bescheid.
Als großes Problem, auch für die Gemeinden, bezeichnete er den demografischen Wandel und die damit einhergehende zunehmende Überalterung. »Wir können froh und dankbar sein, dass es mit dem Verein ›Generationen Füreinander‹ ein hervorragendes niederschwelliges Hilfsangebot für ältere Menschen gibt und mit dem ›Augustinum‹ in der Insula ein hoch qualifiziertes Altenpflegeheim«, betonte Angerer.
Natürlich verfüge Bischofswiesen über einen guten Mix produktiver Betriebe, die maßgeblich zum stark gestiegenen Gewerbesteueraufkommen beitragen. Dennoch plädierte der designierte Bürgermeisterkandidat dafür, ebenso Landwirtschaft und Tourismus zu fördern. Auch die touristischen Betriebe und die touristischen Angebote, wie das Wander- und Langlaufzentrum um den Aschauerweiher oder das Skigebiet am Götschen prägen die gemeindliche Wirtschaftsstruktur. Die Landwirtschaft bezeichnete er als »Rückgrat unserer Gemeinde«, die nicht nur gesunde Lebensmittel erzeugt, sondern auch maßgeblich zur regionalen Identität und zur Erhaltung der Kulturlandschaft beiträgt. fb