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Der Sportbotschafter des Ruhpoldinger Weltcups, Wolfgang Pichler (links), und der ehemalige Weltklasse-Biathlet Michael Greis führten in diesem Jahr gemeinsam den Fanmarsch zur Chiemgau-Arena an. (Foto: Brenninger)

Ruhpolding als Pflichttermin

Er war dreimal Weltmeister, dreimal Olympiasieger und hat den Gesamtweltcup in der Saison 2006/2007 gewonnen: Der ehemalige Spitzen-Biathlet Michael Greis wohnt seit eineinhalb Jahren wieder in der Region. »Von dem her ist der Weltcup in Ruhpolding natürlich ein Pflichttermin«, sagte er im Interview mit unserer Sportredaktion. Greis gab dabei auch eine Einschätzung ab, was das deutsche Team bei der WM in der Lenzerheide erreichen kann.


 

 

Herr Greis, was machen Sie aktuell beruflich?

Ich war bis zuletzt in einer Steuerkanzlei in München angestellt und jetzt suche ich eine neue Herausforderung. Ich versuche, jetzt aber erst einmal den Winter zu genießen und schaue dann, wohin die Reise geht. Ich bin dem Biathlon aber auch treu geblieben und mache das Management von Philipp Nawrath.

 

Da können Sie ja gerade auf eine sehr erfolgreiche Saison Ihres Sportlers blicken...

Philipp ist jetzt im besten Alter. Er macht auch viele Dinge richtig. Sein großes Ziel ist es jetzt, auch Richtung WM richtig gut zu sein. Und wenn man ein Jahr weiterschaut, dann gilt das natürlich auch Richtung Antholz (dort finden 2026 für die Biathleten die Olympischen Winterspiele statt, Anm. d. Red.). Sein ganz großes Ziel ist es, da auf dem Podium zu stehen.

Wie beurteilen Sie den Weltcup in Ruhpolding?

Was ich jetzt so mitbekommen habe, war alles super. Die Zuschauer, die Begeisterung: Die Stimmung war wirklich hervorragend. Die Fans sind zufrieden und wir haben faire und spannende Wettkämpfe gesehen.

 

Für die Fans war auch einiges geboten. Und wenn Wolfgang Pichler ruft, dann muss man als ehemaliger Biathlet auch bei der Autogrammstunde und dem Fanmarsch mitmachen, oder?

Der Wolfgang ist da ein sehr großer Idealist. Wir Ehemaligen machen das auch wirklich sehr gerne. Der Fanmarsch hat mir sehr gut gefallen. Es war cool – vor allem auch mit der Musik am Anfang. Ich habe mich auch unter die Leute gemischt und wir haben über Biathlon gesprochen. Ich hoffe, dass das auch für die Fans etwas Besonderes gewesen ist.

 

Was trauen Sie der deutschen Mannschaft bei der WM in der Lenzerheide zu?

Ich glaube, dass die Damen gut aufgestellt sind. Die Franzi (Preuß, Anm. d. Red.) ist momentan in einer unglaublich guten Form. Sie hat einen großen Rucksack auf. Sie trägt das Gelbe Trikot, sie gilt es aktuell zu schlagen. Die Jungen machen auch einen sehr guten Eindruck und haben sich läuferisch sehr gut entwickelt. Bei den Herren wird es interessant. Sie sind läuferisch gut, aber das Schießen funktioniert noch nicht in allen Bereichen. Aber sie haben Potenzial. Sie müssen jetzt ihre Leistungen in Antholz noch stabilisieren und dann ist mit einer guten WM-Vorbereitung auch was möglich.

Stephanie Brenninger