Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung wird neuer Konventionsbeauftragter, der erstmals gewählt und nicht mehr wie bisher vom Vorstand bestellt wurde. Ursula Auer und Christine Lamminger vertreten das Jugendrotkreuz (JRK), Walter Söldner und Moritz Jellinek die BRK-Bereitschaften, Dr. Klaus Burger und Helmut Lutz die Bergwacht im BRK und Sabrina Schauer und Florian Graf die BRK-Wasserwacht.
Über 1 600 Ehrenamtliche
Zum BRK im Landkreis gehören rund 10 000 Fördermitglieder, 600 haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter und über 1 600 Ehrenamtliche in den BRK-Bereitschaften, in der BRK-Wasserwacht, in der Bergwacht im BRK, im JRK und in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Der BRK-Kreisverband und die Sozialservice-Gesellschaft (SSG) des BRK, die in Bad Reichenhall drei Seniorenheime betreibt, arbeiten bei der Betreuung, Versorgung und beim Transport von Pflege-Patienten eng und abgestimmt zusammen. Der Vorstand zeichnet vor allem für die strategische Ausrichtung und die Haushaltsplanung verantwortlich und besteht aus drei Gruppen: Die durch die Gemeinschaften entsandten Vertreter der BRK-Bereitschaften, der BRK-Wasserwacht, der Bergwacht im BRK und des Jugendrotkreuzes (JRK), die neun von der Mitgliederversammlung gewählten Funktionsträger, bis zu fünf weitere vom Kreisvorstand berufene Mitglieder und dem hauptamtlichen Geschäftsführer mit beratender Stimme.
Der Freilassinger Architekt und Unternehmer Roland Richter bleibt weitere vier Jahre Kreisvorsitzender. Er ist seit 2013 BRK-Kreisvorsitzender und war von 2005 bis 2013 bereits stellvertretender Kreisvorsitzender. Auch sein bisheriger Stellvertreter Georg Wetzelsperger aus Teisendorf wurde wiedergewählt. Zweite Stellvertreterin bleibt Rosemarie Bernauer. Sie ist seit 2021 die erste Frau im obersten Leitungstrio des heimischen BRK, was den Mitgliedern eine Herzensangelegenheit war, da sich bayernweit mit steigender Tendenz wesentlich mehr Frauen als Männer ehren- und hauptamtlich in der Hilfsorganisation engagieren.
Chefarzt des BRK-Kreisverbands bleibt weiterhin der in Bayerisch Gmain niedergelassene Dr. Franz Leipfinger, langjähriger Notarzt, Leitender Notarzt in der Sanitätseinsatzleitung des Landkreises, Hausarzt und Referent in unzähligen Fortbildungen des Rettungsdienstes und der ehrenamtlichen BRK-Gemeinschaften. Der Schönauer Stefan Ambrosch ist seit 2017 stellvertretender Chefarzt und wurde ebenfalls im Amt bestätigt. Der Facharzt für Innere Medizin ist seit einigen Jahren niedergelassener Arzt in Bad Reichenhall, fährt am Standort Berchtesgaden nach wie vor Notarzt und ist seit 23 Jahren Mitglied der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaft Berchtesgaden.
»Wir sind froh, dass beide Chefärzte als erfahrene Notärzte und langjährige niedergelassene Ärzte fachlich eng mit ihren regionalen Kollegen und unseren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern vernetzt sind, bei konkreten praktischen Problemen immer wieder gute Lösungen zum Wohl der Patienten finden und darüber hinaus kompetente Ansprechpartner für Rettungsdienst und Pflege sind«, freut sich BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz.
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Berchtesgadener Land, Helmut Grundner wurde für die kommenden vier Jahre als Schatzmeister wiedergewählt. Auch sein bisheriger Stellvertreter, der Freilassinger Steuerberater Bernhard Stümpfle, bleibt im Amt. Urs Strozynski bleibt nach 16 Jahren im Amt auch die kommenden vier Jahre Justiziar des Kreisverbandes.
Neben den gewählten Vorstandsmitgliedern schicken die ehrenamtlichen Gemeinschaften jeweils zwei Vertreter in den Vorstand: Die beiden stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter Walter Söldner (Berchtesgaden) und Moritz Jellinek (Freilassing) repräsentieren die BRK-Bereitschaften, Regionalleiter Dr. Klaus Burger (Bad Reichenhall) zusammen mit Helmut Lutz (Bad Reichenhall) die Bergwacht im BRK, Kreisvorsitzende Sabrina Schauer (Laufen) und der stellvertretende Technische Leiter Florian Graf (Freilassing) die BRK-Wasserwacht und Ursula Auer (Bad Reichenhall) und Christine Lamminger (Bad Reichenhall) das Jugendrotkreuz (JRK). Darüber hinaus kann der Vorstand während der gesamten Amtszeit noch weitere Mitglieder hinzu berufen. Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter arbeitet auch hauptberuflich beim Roten Kreuz und ist deshalb nur Gast ohne Stimmrecht im Vorstand.
Die neu gewählte Vorstandschaft trat sofort mit der konstituierenden Sitzung nach den Wahlen ihr Amt an und benannte die durch die Satzung vorgegebenen weiteren Funktionsträger, die durch die BRK-Präsidentin teilweise aber noch bestellt werden müssen: Als Beauftragte für die ehrenamtlichen Rotkreuz-Gemeinschaften in der Geschäftsstelle in Bad Reichenhall sieht der Vorstand wieder den hauptamtlichen Sachbearbeiter Andreas Schneider und als seinen Stellvertreter Florian Halter vor, als Krisenmanager Tobias Kurz und Markus Zekert (BRK-Bereitschaften), und als Katastrophenschutzbeauftragte Florian Halter und Stefan Strecker (Bergwacht im BRK).
Auch der von der Mitgliederversammlung neu gewählte Haushaltsausschuss bleibt personell weitgehend unverändert, nur Siegfried Hauber und Peter Graf ergänzen die bewährte Mannschaft mit Dr. Andreas Frank (BRK-Bereitschaften), Edi Schmid (BRK-Bereitschaften & Bergwacht im BRK), Werner Thaler, Fabian Westermeier (BRK-Bereitschaften) und Michael Wilhelmstötter (BRK-Bereitschaften). Michael Bayer, Alexander Engelhardt und Ludwig Würnstl (alle BRK-Bereitschaften) wurden als Ersatzmitglieder gewählt.
Schwierige Jahregut überstanden
Trotz zeitweise enormer Belastungen für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter vor allem durch die Pandemie mit ihrem hohen Krankenstand, unproduktive Zeiten, geringe Auslastung der Einrichtungen und Dienste und zu niedrige und zeitlich verzögerte Entgelte in Pflege und Rettungsdienst hat der BRK-Kreisverband die letzten Jahre wirtschaftlich gearbeitet und keine Verluste gemacht. Der BRK-Bezirksgeschäftsführer Dr. Martin Rieger zollte seinen großen Respekt: »Ihr seid seit vielen Jahren auch in herausfordernden und schwierigen Zeiten ein gesunder, gut vernetzter und erfahrener Kreisverband mit stets stabilen Ergebnissen – eine Schicksalsgemeinschaft, in der alle Generationen Verantwortung übernehmen; ich würde mir das so auch in anderen Regionen wünschen.«
Neue Unterkunftin Berchtesgaden
Trotzdem drückt den Rotkreuzlern vor allem bei der Finanzierung der ehrenamtlichen Gemeinschaften und des Katastrophenschutzes, insbesondere beim teuren Unterhalt der teilweise in die Jahre gekommenen und nicht mehr den Arbeitssicherheitsvorschriften entsprechenden Gebäuden immer mehr der Schuh. Zum Teil sind die Gebäude auch zu klein geworden für moderne Fahrzeuge. 80 Prozent der Kosten müssen über Spenden gedeckt werden. Die Fördermitglieder werden tendenziell aber weniger. In Bad Reichenhall und Piding musste die Organisation deshalb für die BRK-Bereitschaft und die BRK-Wasserwacht zwei zusätzliche Hallen anmieten, in Berchtesgaden und Teisendorf stehen zwei mehrere Millionen Euro teure Neubau-Projekte an, bei denen sich der Baubeginn durch organisatorische und behördliche Hürden aber bereits seit mehreren Jahren hinzieht (wir berichteten).
»Ohne ein langfristiges System, in dem der Staat die Kosten für Gebäude und Fahrzeuge trägt und wir das ausgebildete Personal stellen, können wir den Katastrophenschutz so nicht mehr betreiben«, erklärte Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz dazu. fb