Kreisvorsitzender Heinz Dippel eröffnete es mit deutlichen Worten zur aktuellen Weltlage: »Was in der Welt gerade passiert ist doch verrückt. Wir können nicht überall eingreifen – aber wir können Verantwortung hier vor Ort übernehmen« Mit Blick auf die Landratswahl betonte er, wie wichtig eine klare Entscheidung bei der Kommunalwahl 2026 für die Zukunft des Landkreises sei. Er rief die Mitglieder der Senioren-Union auf, den Wahlkampf und die Wahl selbst zu unterstützen. »Dass wir alle zur Wahl gehen ist eh selbstverständlich.«
Rasp gab einen kurzen Überblick über seine Schwerpunktthemen, bevor er mit den rund 100 Anwesenden im »Bürgerbräu« in Bad Reichenhall in den direkten Austausch ging – in einer lockeren und sehr humorvollen Weise, wofür er immer wieder viel Applaus erhielt. Als Bürgermeister von Berchtesgaden mit 17 Jahren Erfahrung und Sprecher der Bürgermeister im Landkreis habe er nicht nur einen breiten Überblick über die Themen, sondern auch konkrete Vorstellungen für die Zukunft, so die einhellige Meinung vieler Gäste. »Unglaublich kompetent und erfahren – genau der richtige Mann zur richtigen Zeit«, lautete ein Satz, den man an diesem Abend öfter hörte an den Tischen.
Gesundheit war großes Thema
Inhaltlich spannte Rasp den Bogen von Wohnen und Mobilität über Bildung und Soziales bis hin zum »Mega-Thema« Gesundheit. Er sprach sich für mehr Prävention aus – bei Kindern ebenso wie bei Senioren – und warnte vor einer zunehmenden Belastung der Jugendhilfe, wenn die Gesellschaft nicht generell umdenke. Mit einem Augenzwinkern sagte er dazu: »Manchmal warte ich ja schon drauf, dass mir der Elternbeirat einen Drive-In bei der Schule vorschlägt – damit man das Kind nicht nur abgeben, sondern auch gleich vom Auto aus noch ein Gespräch mit der Lehrkraft führen kann.« Das Hinfahren der Kinder zur Schule und Kindergarten – alles verständlich. Aber »ob es auf Dauer das Richtige ist?« Dabei sei doch Bewegung schon im Kindesalter wichtig.
Auch die Frage nach bezahlbarem Wohnraum und besseren Mobilitätsangeboten sei für den Landkreis entscheidend. Man müsse diese Themen aber im Zusammenhang denken und auch angehen, so Rasp. Natürlich könne der Landkreis Vieles nicht direkt beeinflussen – aber er könne sehr wohl Rahmenbedingungen setzen oder fördern – und die Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, nutzen. Als Beispiel nannte Rasp das Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land oder auch kommunale Initiativen zu regenerativen Energien.
Ein besonderes Herzensanliegen ist ihm der Zusammenhalt im Berchtesgadener Land; das wurde sehr deutlich: »Wir sind ein kleiner Landkreis am Rande des Landes. Seien wir ehrlich, wir können uns nie über Größe und Wirtschaftskraft behaupten – wohl aber über Schnelligkeit, Pragmatismus und Agilität. Und das geht nur im Miteinander.« Ein Denken und gar gegeneinander ausspielen zwischen Nord und Süd – ein »Unding« in seinen Augen; das müsse aufhören. Die Herausforderungen der Zukunft bedingten es, dass man zusammenhält. Dass man fraktionsübergreifend denke und Lösungen suche: »Ich habe als Bürgermeister nie eine absolute Mehrheit gehabt – ich weiß, dass man nur im Miteinander etwas erreicht. Darum gings mir auch immer im Landkreis: Streit ja, aber immer für die Sache – und danach müssen wir uns wieder in die Augen schauen können.«
Klare Positionen und Vorschläge
In der Diskussion zeigte sich Rasp nahbar und sachkundig, egal welches Thema von den Gästen angeschnitten wurde: ob beim Thema Kliniken, Radwegebau oder Verwaltung – stets verband er praktische Beispiele aus seiner Erfahrung als Bürgermeister und Kreisrat mit klaren Positionen und Vorschlägen. Kultur, Sport und Ehrenamt bezeichnete er als Grundpfeiler des gesellschaftlichen Miteinanders, die auch in Zeiten knapper Kassen nicht aus dem Blick geraten dürften.
Zum Abschluss erhielt Rasp kräftigen Applaus und viele persönliche Rückmeldungen. Auch Altlandrat Georg Grabner sprach ihm öffentlich sein Vertrauen aus: »Rasp ist einer, der weiß, worauf es ankommt.« Ziele, Visionen, Prioritäten plus die Erfahrung – Rasp sei »genau die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort.« Er sagte: »Rasp ist einer, der weiß worauf es ankommt. Er hat Ziele, Visionen und ist nicht drauf aus, dass er Leuten nach dem Mund redet.« Laut Georg Grabner »Voraussetzung« für das Amt des Landrates. Eine weitere Bedingung sei, dass ein Landrat die richtigen Prioritäten setze: »Das kann er und wird er.«
Die Frage: »Was hältst Du aus?« werde immer wichtiger für Politiker, auch in der Kommunalpolitik. Nicht nur die berechtigte, vor allem die unberechtigte Kritik auszuhalten sei Bedingung – und auch dazu habe Rasp das Zeug, aus eigener Erfahrung als Bürgermeister, mit einem nicht einfachen Start vor 17 Jahren.
»Wer nur immer freundlich gegrüßt und gelobt werden will sollte sich nicht um das Amt des Landrates bewerben – das wird nicht funktionieren«, betonte Grabner mit einem Augenzwinkern. Rasp sei »genau die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort«. Er wäre sehr froh, ihn als »Nachfolger an der Spitze des Landratsamtes zu sehen. fb