Aufgefallen ist der Dug wirklich erst am Montag, 12. Mai. Bis dahin hat sich kein Gast oder Einheimischer gemeldet, dem die durchaus fantasievolle, aber auch mit gravierenden Rechtschreibfehlern gespickte Beschreibung der Nassen Wand aufgefallen wäre. Darin erklärt man das »Pähnomen« der Nassen Wand mit Felsschichten, aus denen Wasser austritt, das den Geschmack von Berchtesgadener Bier hat. Im Rahmen der Rätsel-Tour entlang des Fußwegs fragt dann auch das abgebildete Mankei: »Zu welcher Jahreszeit schmeckt das Bier an der Nassen Wand am besten?« Und dann wissen die kreativen Designer auch noch, dass man in der Nassen Wand gelegentlich auch Gemsen sieht, »die in der Wand brühten, meißt zum 1. Mai.«
Als man in der Tourist-Info von dem Scherz erfuhr, machte man sich über Instagram auf die Suche nach den Tätern. »Wir finden es echt einen sehr einfallsreichen Dugnacht-Streich«, erklärt Tourist-Info-Leiter Franz Punz. Schaden ist ja auch keiner entstanden, denn die Tafel wurde komplett auf die Original-Tafel aufgeschraubt. Auch das Designen muss aufwendig gewesen sein und hat professionellen Charakter. Es wurden Eiskletterer und andere Elemente eingebaut, die auf der originalen Tafel nicht enthalten sind.
Sollten sich die kreativen Dugler tatsächlich aus der Deckung wagen, verspricht die Tourist-Info die Einladung zu einer Brotzeit und das Hofbräuhaus will dazu das Bier liefern. Vielleicht zapft man es ja direkt aus der Nassen Wand, denn dort ist der Vorrat an Gerstensaft ja unerschöpflich, wie man nun weiß.
Ulli Kastner