Auch die Instrumental- und die Vokalbesetzung sind kammermusikalisch konzentriert. Über die Entstehung dieser »cantata brevis« ist nichts Näheres bekannt. Vermutlich wurde sie für den »dritten Ostertag« (heute: Osterdienstag) komponiert. Der Textdichter ist unbekannt.
Das »Consort Ripieno Concertino« ist in der Vergangenheit des öfteren in der Christuskirche mit Bach'scher Kantaten- und Oratoriumsmusik in verschiedenen Besetzungen aufgetreten. Auch diesmal wurde das Ensemble den Ansprüchen an eine werkgerechte und der Liturgie dienende Aufführung mehr als gerecht: Die Bassstimme von George Humphreys war wohltuend sonor und raumfüllend, mit einer Diktion, die einen jedes Wort verstehen ließ. Das Streichquintett ließ eine stärkere Besetzung keineswegs vermissen. Ein warmer und gleichzeitig klarer und dezent phrasierter Klang zeichnete die zahlreichen Violinsoli von Matthias Müller-Zhang aus, sowohl bei der durchaus anspruchsvollen Begleitung der Bassarie in der Kantate wie bei den liturgischen Zwischenstücken (Kirchensonate KV 245 von Mozart und Sonate F-Dur von Guiseppe Sammartini) – jeweils einfühlsam begleitet von Monika Nestle an der Orgel. Bleibt schließlich noch zu erwähnen der Chor der Christuskirche, der den dezenten musikalischen Rahmen bildete und dem man noch weiteren personellen Zuwachs wünscht.
Pfarrer Christian Gerstners Predigt hatte – in Abstimmung mit dem Text der Kantate – Jesu Erscheinung bei seinen Jüngern in Jerusalem mit seinem Gruß »Friede sei mit euch!« zum Inhalt: Ein Wunsch, der heute leider nur allzu aktuell ist.
Noch eine gute Nachricht: Consort Ripieno Concertino ist wieder zu hören am Sonntag, 10. August, um 18.30 Uhr in der Christuskirche unter dem Motto »Nachtmusik«. Roland Beier