Die gut aufgelegten Bischofswieser Alphornbläser ernteten für ihre vierstimmigen Weisen viel Applaus. Der bekannte »Voglauer Dreigesang« aus Teisendorf, mit seinen vorgetragenen Alm-, Liebes- und Jagdliedern, wusste die Veranstaltung gesanglich in bester Weise zu bereichern. Begleitet wurde der Gesang von Rosa Janka auf der Harfe, die auch mit einem Solostück aufhorchen ließ. Polkas, Walzer und Boarische wurden hervorragend von der »Leitnhax Musi« mit Ziach, Gitarre und Flügelhorn bzw. Bariton gespielt. Und der jüngste Musikant, Lukas Lackner, spielte auf seiner Ziach den »Kathei Walzer«, ihm war nach jedem Stück der Applaus sicher. Der Sprecher Andreas Stanggaßinger erzählte zwischendurch sehr eindrucksvoll vom Leben und Alltag auf den Almen in Berchtesgaden einst und jetzt. Unsere Vorfahren haben damals unter großen Mühen und unter widrigsten Umständen die Almen so geschaffen, wie man sie heute erleben und genießen darf.
Dadurch, dass das Vieh den Sommer über auf der Alm war, hat man im Tal für den Winter mehr Heu geerntet und daher den Winter über mehr Tiere halten und so das Auskommen der oft vielköpfigen Familien sichern können. Nach wie vor werden die Almen als wichtige Weideflächen für die Talbetriebe genutzt. Ohne diese Hochweiden wären viele Bauernhöfe im Tal nicht zu bewirtschaften. Wenn auch die Bewirtschaftung der Almen heutzutage wesentlich leichter ist als früher, so braucht es doch weiterhin eine gehörige Portion Idealismus der Sennleute dazu und es muss sich auch für sie rechnen. Werden die Almen aufgegeben und die Natur holt sich die Freiflächen zurück, verarmt Flora und Fauna und mit ihnen ein großer Teil unserer Kultur. Zurzeit werden im Berchtesgadener Land noch etwa 52 Almen bewirtschaftet. Auf 28 Almen befinden sich Sennleute.
Zum Schluss der 98. Alphornserenade mit Gsang und a Musi verabschiedete und bedankte sich die 1.Vorständin Irmgard Haslauer bei allen Helfern und Musikanten für die vier gelungenen Veranstaltungen. Abschließend verabschiedete sich die »Leitnhax Musi« mit dem »Wandei Lied«. fb