Gorzel hat deshalb in der Stadtverwaltung einen Antrag eingereicht, den Stadtrat möglichst zeitnah über das Bauvorhaben zu unterrichten. Darin erklärt er, dass das Bauvorhaben seines Wissens nie Gegenstand einer Sitzung gewesen sei und zu zahlreichen Unstimmigkeiten geführt habe. Gorzel fragte, ob der Zeitpunkt der Bauarbeiten mit dem Vermieter und Mieter abgesprochen und die Planung auch einvernehmlich erfolgt sei. In Frage stellte er auch, warum man heute im Bereich von Parkplätzen immer noch scharfkantige Randsteine baue, obwohl auf diese Problematik auch immer wieder hingewiesen werde.
Zudem wollte er wissen, ob sich durch das Bauprojekt die Verkehrssituation verbessert oder eigentlich verschlechtert habe und auf die künftige Radwegeführung im Zuge des beschlossenen Radwegekonzepts Rücksicht genommen worden sei. Er bat auch darum, eine detaillierte Kostenaufstellung und eine Planung vorzulegen.
Nach Angaben der Verwaltung seien die seit Herbst 2015 laufenden Planungen zur Verbesserung der Asphaltflächen und der Verkehrssituation zur Einhaltung des Sichtdreiecks aus der Gerhart-Hauptmann-Straße in mehreren Gesprächen mit dem Grundbesitzer und dem Mieter durchgesprochen worden. »Wir haben zig Gespräche mit dem Eigentümer geführt«, verteidigte Bürgermeister Klaus Ritter das Vorgehen der Stadtverwaltung.
Leider sei mit dem Eigentümer keine Einigkeit erzielt worden, auch die Fläche unmittelbar vor dem Geschäft im Besitz des Eigentümers mit zu pflastern. »Wir haben intensiv darüber geredet, dass bis zur Hauskante gepflastert werden kann«, sagte Ritter. Weiter wurde er sehr deutlich: »Ich wehre mich gegen die Hetze von draußen. Wir bemühen uns um eine einheitliche Lösung und jetzt kommt von draußen Kritik«, sagte Ritter.
Auch den Vorwurf, dass die Randsteine nicht abgeschrägt wurden, ließ er nicht auf sich sitzen. Die Stadt habe sich bemüht, einen Termin mit einer Firma zum Brechen der Kanten zu vereinbaren. Die Anfragen blieben jedoch erfolglos. In diesem Zusammenhang regte Günther Dzial (SPD) an, sich mit Nachbarkommunen zusammen zu schließen und eine gemeinsame Maschine zum Abschrägen der Kanten anzuschaffen. Ansonsten, so Dzial »is des ja a schöns Fleckerl geworden.« Wie die Stadtverwaltung dem Traunsteiner Tagblatt sagte, werde das Thema Abrunden der Randsteinkanten ohnehin in einer der nächsten Sitzungen behandelt.
Die Kosten für den Umbau, durch den jetzt eine klare Abgrenzung zwischen Fußgängern und Stellplätzen geschaffen wurde, liegen bei 21 000 Euro. Sie müssen von der Stadt getragen werden. In den Bauakten des ehemaligen »Konsums« sind nämlich keine Kfz-Stellplätze nachgewiesen. Zuvor hatten manche Autofahrer neben der asphaltierten Fläche auch die Kreuzung zur Gerhart-Hauptmann-Straße zugeparkt. Hier wurde jetzt ein Baum gepflanzt. Das Radwegkonzept sei damals noch nicht bekannt gewesen und nicht in die Planung eingeflossen, hieß es. Nachdem aber für die Carl-Köttgen-Straße ein beidseitiger Radweg vorgesehen sei, sei die Umsetzung des Radwegekonzepts weiter möglich. ga