121 Mitglieder zählt der Verein und von der FFW-Engedey sind 18 aktive Mitglieder des Löschzuges. Sie leisteten im vergangenen Jahr rund 100 Einsätze. Schriftführerin Margret Helminger erinnerte an das gut besuchte und von einer breiten Bevölkerung angenommene Flusspiratenfest am Aschauerweiher und den Familientag und ließ das Jahr Revue passieren. Ludwig Hochreiter bescheinigte auch mit dem Kassenbericht den Erfolg, der sich bei den Einnahmen auf 32 800 Euro summierte, bei Ausgaben von knapp 23 400 Euro, sodass der Verein ein Guthaben von insgesamt 17 200 Euro ausweist. Margret Helminger bekräftigte: »Es ist nicht selbstverständlich, sich in seiner Freizeit für andere Menschen, häufig völlig fremde Mitmenschen, so einzusetzen.«
Sich den Anforderungen der Zeit stellen
Zugführer Christian Stanggassinger freute sich über die gute Zusammenarbeit mit der FFW Bischofswiesen und hob hervor, dass ein kleiner Verein wie die FFW Engedey nur durch so eine Kooperation bestehen kann. »Das geht schon bei den Einsätzen, den Übungen und der Ausbildung los. Wir pflegen eine sehr gute Kameradschaft und so wurschteln wir nicht einfach weiter, sondern sind unserem Auftrag, den Anforderungen und der Tradition des Vereins gewachsen.«
Ähnlich äußerte sich auch der erste Vorstand, Stefan Kurz. Auch er weist auf die gute Kooperation mit der FFW Bischofswiesen hin. »Selbst zu Festen unter den Wehren, ist es für uns leichter, gemeinsam anzureisen und das Miteinander aufrecht zu erhalten.« Er bedauerte, dass es für 2025 nicht gelingt, wieder ein größeres Event in der Gemeinde zu realisieren. Offensichtlich seien auch die anderen Wehren zeitlich stark beansprucht, resümierte er.
Die lange Tradition des Vereins, der Zusammenhalt und die Kameradschaft zeigte sich auch an den Ehrungen des Abends, die Stefan Kurz und Alois Müller aussprachen (siehe Kasten). Mehrfach bezogen sich die Redner auf die Treue der Mitglieder. »Wer einmal dabei ist, ist immer dabei«, so die klare Ansage. Bei den Freiwilligen Feuerwehren wird eine umfassende Ausbildung und stetige Weiterbildung verlangt, die an den Verein bindet und häufig sind oder waren bereits die Eltern aktive Feuerwehrler. Ein Punkt, den auch Kommandant der FFW Bischofswiesen, Georg Grassl, ansprach. »Die heutigen Fahrzeuge sind mehr als nur ein großer Wagen mit zehn Schläuchen an Bord. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich viel getan, allein wenn man an die moderne Bauart der Autos mit hochstabilen Materialien oder an die E-Autos denkt.«
In der FFW Bischofswiesen wirken fünf Vereine zusammen, inbegriffen auch der Förderverein, und sie machen einen guten Job«, freut sich Georg Grassl. »Wir pflegen ein ›Du zu Du‹ auf Augenhöhe. Und mit sieben großen Einsatzwagen sind wir keine kleine Wehr. Dennoch entscheiden bei großen Einsätzen zu 50 Prozent das Können und das Glück gleichermaßen über den Erfolg.«
Positiv für die Gemeinde ist bei nur 74 Einsätzen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen bei einem Durchschnitt der letzten Jahre von 115. Dabei seien es auch die Bürger selbst, die sich rechtzeitig vor Gefahren schützen, etwa bei Starkregen. »Die Bürger sind auf Extremsituationen besser vorbereitet«, vermutet der Kommandant. Der Personalstamm bei der FFW Bischofswiesen sei gut, doch müsse man den Nachwuchs im Blick haben. »Bei einem hohen Übungsaufwand wird es für viele eng mit der Zeit für Familie, Job und private Aktivitäten.«
Auch vom Vorsitzenden des Fördervereins, Andreas Aczel, gab es Anerkennung und Dank für das hohe Engagement der Mitglieder, Helfer und Ehrenamtlichen. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand wertet er als sehr konstruktiv. Bei einem Treffen der FFW Engedey im Januar am Söldenköpfl wurden für 2025 weitere Aktivitäten geplant, Ideen und Erfahrungen ausgetauscht.
»Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr«
Immer wieder wurde das 160 Jahre alte Bekenntnis der Feuerwehren, »Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr« bei den Ansprachen genannt. Es ist die komprimierte Zusammenfassung des Auftrages und des Selbstverständnisses der Wehren. Der Dienst am Nächsten bei der Abwendung von Gefahren und der Eindämmung von Katastrophen. Natürlich erfüllen die Feuerwehrler damit das erste und vornehmste Gebot in der Hilfe am Nächsten. Doch mag es auch ein Zweites zum Ausdruck bringen. Feuer ist nicht nur vernichtend und eine Gefahr für die Menschen, es ist ebenso ein Segen, von Gott gegeben. Auch hierin spiegelt sich das Bekenntnis der Wehren.
Gerd Spranger