Bildtext einblenden
Schauplatz eines besonderen Gottesdienstes war am Dienstagabend der Hintersee. (Fotos: privat)
Bildtext einblenden
Das Johannifeuer.

Gottesdienst zwischen See, Bergen und Blasmusik

Ramsau – Sommerabend, Seeufer, Sonnenuntergang: Was klingt wie der Auftakt zu einem Konzertabend, war am Johannistag tatsächlich Schauplatz eines besonderen Gottesdienstes. Die Pfarrei Ramsau hatte zur Feier des Hochfests Johannes des Täufers an den Hintersee eingeladen – mit stimmiger Liturgie, Johannifeuer und einem musikalischen Programm, das wesentlich von der Musikkapelle Ramsau getragen wurde.


Es ist eine gewachsene Tradition in der Pfarrei Ramsau, das Hochfest des heiligen Johannes des Täufers nicht in der Kirche, sondern direkt am Seeufer zu begehen. Die Kulisse mit Blick auf Blaueis, Hochkalter und Watzmann macht diesen Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis im Kirchenjahr.

Viele Gläubige, darunter auch zahlreiche Urlauber, fanden sich am Seeufer ein. Die natürliche Kulisse – stilles Wasser, Bergpanorama und ein warmer Sommerabend – bot den idealen Rahmen für diesen Gottesdienst unter freiem Himmel. Pfarrer Herwig Hoffmann leitete die Feier, die auf einem schlichten Altar unter freiem Himmel stattfand. Besonders hervorgehoben wurde die Rolle des Täufers als Wegbereiter Jesu – geboren am längsten Tag des Jahres, um auf das Licht hinzuweisen, das an Weihnachten in der dunkelsten Nacht geboren wird.

Besonders eindrucksvoll war die musikalische Gestaltung durch die Musikkapelle Ramsau, die den Gottesdienst nicht nur begleitete, sondern ihn mitgestaltete und prägte. Mit feinen Bläserklängen unterstrich sie die festliche Atmosphäre, schuf ruhige Momente zum Innehalten und setzte zugleich musikalische Akzente, die den Rahmen des Gottesdienstes wunderbar ergänzten.

Offenes Konzert direkt am Seeufer

Nach dem Segen und dem feierlichen Abschluss der Liturgie blieb die Kapelle präsent: Sie lud im Anschluss zu einem offenen Konzert direkt am Seeufer ein. Dabei zeigte sie einmal mehr ihre Vielseitigkeit – von traditionellen Märschen über festliche Stücke bis hin zu schwungvollen Melodien, die zum Verweilen einluden. Viele der Besucherinnen und Besucher blieben noch lange sitzen oder standen beisammen, hörten zu, kamen ins Gespräch – der Applaus war herzlich und lang anhaltend.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Johannifeuer, das entzündet wurde als ein sichtbares Zeichen für das »Licht in der Welt«. Es wurde bereits zuvor in den liturgischen Texten aufgegriffen und sorgte nicht nur für Wärme, sondern auch für einen eindrucksvollen Ausklang dieses besonderen Abends. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates kümmerten sich um die Bewirtung und boten kühle Getränke an – eine willkommene Erfrischung an diesem milden Juniabend.

Die Resonanz war durchweg positiv – nicht zuletzt wegen des großen Engagements des Pfarrgemeinderates, der kirchlichen Mitarbeiter und der Musikkapelle Ramsau, die einmal mehr bewies, dass sie nicht nur fester Bestandteil des kirchlichen Lebens ist, sondern auch ein kultureller Ankerpunkt in der Gemeinde. Viele Gäste äußerten sich dankbar über die Verbindung von Gottesdienst, Naturerleben und Musik – eine Form von Kirche, die bewusst einfach gehalten ist und doch sehr viel ausstrahlt. fb