Die Gewerkschaft will, dass »sich beim Niedrigstlohn etwas bewegt« – nach oben: »Steigende Mieten, höhere Preise im Supermarkt, steigende Eintrittspreise und Gebühren. Dazu der Tank vom Auto als Euro-Fresser. Und auch die Bahn, die ständig an den Ticketpreisen schraubt: Die dünnen Portemonnaies müssen dringend dicker werden. Der Mindestlohn muss deutlich nach oben gehen«, fordert Manuel Halbmeier. Der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern setzt dabei auf die Mindestlohnkommission: »Sie muss die unterste Lohnkante jetzt unbedingt deutlich anheben. Wichtig ist, dass das nicht in Tippelschritten passiert, sondern schnell in Richtung 15 Euro ansteigen wird. Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr«, rechnet Halbmeier vor.
Von einem 15-Euro-Mindestlohn würden nach Berechnungen des Pestel-Instituts rund 9 700 Menschen im Berchtesgadener Land profitieren. »So viele arbeiten heute nämlich für weniger als 15 Euro pro Stunde«, sagt NGG-Geschäftsführer Halbmeier. Gerade Minijobber bekämen oft nur einen Niedriglohn für ihre Arbeit.
Eine Anhebung des Mindestlohns um 2,18 Euro auf 15 Euro pro Stunde würde vor allem der Kaufkraft im Landkreis einen »enormen Push« bringen: Rund 6,6 Millionen Euro hätten die Mindestlohn-Beschäftigten im Berchtesgadener Land dann pro Jahr mehr in der Tasche. Das hat das Pestel-Institut berechnet.
»Das macht also auch volkswirtschaftlich richtig viel Sinn, denn wir reden immer noch vom Niedriglohnbereich und hier geht jeder Cent nahezu eins zu eins in den Konsum. Wer nämlich wie viele Beschäftigte zum Beispiel in der Systemgastronomie am untersten Lohn-Limit verdient, der braucht das Geld für alles, was nötig ist – von der neuen Waschmaschine bis zum ausgewogenen Essen. Wer nur den Mindestlohn verdient, der hat sowieso keine Chance, Geld auf die hohe Kante zu legen«, sagt Manuel Halbmeier von der NGG Rosenheim-Oberbayern. fb