Darunter waren unter anderem auch Verena Bentele – die seit Kindheit erblindete Präsidentin des Sozialverbandes VDK hat nicht nur als viermalige Biathlon-Weltmeisterin und zwölfmalige Paralympics-Siegerin ein gewichtiges Wort im deutschen Sport –, sowie Turnerin Kim Bui, die unlängst im TV auf das aktuelle Thema der sexualisierten Gewalt im Sport aufmerksam machte.
Auf dem Programm des Sportlerinnen-Wochenendes standen unter anderem die Themen finanzielle Absicherungen und gesundheitliche Vorsorge.
Ex-Skistar und Olympiasiegerin Hilde Gerg sprach zum Beispiel über »Stärke deine Weiblichkeit. Vertraue auf die Urkraft deiner inneren Grenzen.« Alessandra Jovy-Heuser von dem Versicherungsanbieter Allianz vermittelte den Athletinnen Strategien für eine finanziell sichere Zukunft. Und Dr. Eva-Maria Lochmüller, Fachärztin für Gynäkologie, verwies auf »einen bewussteren Umgang mit der eigenen Gesundheit und die Wichtigkeit von frauenspezifischen Vorsorgeuntersuchungen«.
Wegen der aktuellen Diskussion und den vermehrten Outings betroffener Sportlerinnen stand das Thema »Prävention sexualisierter Gewalt« im »Klosterhof« besonders im Brennpunkt. Ski-Weltmeisterin Miriam Vogt sensibilisierte die 30 Teilnehmerinnen durch Planspiele für Grenzverletzungen und Übergriffe. Durch praxisnahe Szenarien und gemeinsame Reflexionen half sie, potenzielle Gefahrensituationen und Grenzüberschreitungen zu erkennen und gegebenenfalls richtig zu reagieren. Miriam Vogt erklärte: »Ich freue mich, das Bewusstsein für das Thema sexualisierte Gewalt geschärft zu haben und die Sportlerinnen dazu zu motivieren, bei Grenzverletzungen noch entschlossener zu handeln.«
Karla Borger, Präsidentin von Athleten Deutschland sagte: »Ich bin froh, dass wir mit unserem Verein Athleten Deutschland allen Spitzensportlerinnen eine Anlaufstelle bieten können, die sie in solchen Fällen kompetent und vertraulich unterstützt. Das ›PLANW Wochenende‹ hat auch gezeigt, dass Gleichstellung nicht von alleine passieren wird. Wir Frauen im Spitzensport werden weiterkämpfen müssen, um dieselbe Aufmerksamkeit wie die Männer und eine angemessene Behandlung unserer Anliegen wie Mutterschutz oder zyklusbasiertes Training zu erfahren.«
Und die Organisatorin Lisa Loch erläuterte: »Unser Ziel war und ist es, mit solchen Wochenenden Frauen im organisierten Sportsystem einen geschützten Raum für emotionale, wichtige und zum Teil sehr ernste Themen anzubieten. In Zeiten wie diesen, in denen immer neue Missbrauchsfälle im Leistungssport öffentlich werden, brauchen die Athletinnen eine Plattform, in der sie sich ohne Angst und ohne Abhängigkeiten gegenüber ihren Verbänden informieren und austauschen können. Die drei Tage im Hotel ›Klosterhof‹ haben deutlich gemacht, dass die Herausforderungen von Frauen im Leistungssport weit über Wettkampf und Training hinausgehen.«
Henrike Färber, die Inhaberin des »Klosterhofs« hatte die Sportlerinnen gerne bei sich im Haus: »Unser Hotel steht für Wohlbefinden und Regeneration. Es war mir deshalb eine Herzensangelegenheit, den Athletinnen einen Ort zu bieten, an dem sie sich über sehr sensible Themen austauschen konnten.« fb