Schulleiter Stefan Kantsperger begrüßte die Versammelten und übergab das Wort an die beiden Moderatoren Florian Lenz und Fabian Alraun. Die beiden verstanden es bei den Interviews mit den Sportlerinnen und Sportlern, Interessantes aus deren Disziplinen zu erfahren. Florian Lenz informierte darüber, dass es in Deutschland 43 Eliteschulen des Sports gibt, vier davon seien in Bayern. Die Kriterien für eine Eliteschule des Sports seien sehr hoch und hängen von mehreren Faktoren ab. Ein wichtiges Kriterium sei die Nähe zu den Sportstätten. Ganz wichtig sei auch die Mehrzweck-Sporthalle und seit letztem Jahr ein »Landing Bag«, der von den Snowboard-Freestylern sehr gelobt wurde. Dass die Snowboarder in der letzten Saison so große Erfolge gefeiert hätten, ist auch auf den »Landing Bag« zurückzuführen.
Lenz sprach im Weiteren davon, dass an der Schule insgesamt 90 Wintersportlerinnen- und Sportler seien, die alle schon viele Erfolge gefeiert hätten. Dennoch habe ein Gremium mit den drei Sportlerinnen und vier Sportlern sieben besonders erfolgreiche Aktive ausgewählt, die eine Sonderehrung erfahren haben. Großer Beifall der Versammelten war allen Sportlerinnen und Sportlern gewiss.
Zunächst baten die Moderatoren die alpine Rennläuferin Greta Sachsenröder heraus, die eine sehr starke Saison hinter sich hat. Die junge Dame vom SC Hammer bot nicht nur national, sondern auch international Topleistungen. Auf die Frage nach ihrer Paradedisziplin meinte Greta Sachsenröder, die drei Disziplinen Slalom, Riesenslalom und Super-G gleich gerne zu bestreiten. Wie es mit der Abfahrt aussieht, wisse sie noch nicht. Das werde sich aber in der nächsten Saison herausstellen, einen Kopf mache sie sich darüber nicht.
Erstmals eine Ehrung für einen Sommersportler
Mit dem Ringer Maximilian Leo vom TSV Berchtesgaden wurde erstmals ein Sportler geehrt, der nicht aus dem Wintersport kommt. Nachdem er aus einer Familie komme, in der Ringen einen hohen Stellenwert habe, und sein älterer Bruder auch mit dem Ringen begonnen habe, entschloss er sich als Elfjähriger mit dem Ringsport zu beginnen. Als Schüler bestritt Leo beide Stilarten, doch im Laufe der Zeit entschloss er sich, im griechisch-römischen Stil weiterzuarbeiten. Nachdem er schon bei bayerischen und deutschen Meisterschaften erfolgreich war, reiste er im Mai zu den Europameisterschaften, wo er es mit sehr starken Gegnern unter anderen aus Asien zu tun bekam. Nachdem Leo den Halbfinalkampf unglücklich verloren hatte, setzte er sich im kleinen Finale um Platz drei durch und holte die Bronzemedaille. »Sollte ich Ende Juli bei der Weltmeisterschaft in Athen wieder auf meinen Bezwinger treffen, weiß ich, was ich zu machen habe«, so Maximilian Leo selbstbewusst. Gleichwohl schränkte er ein, dass die Konkurrenz bei einer Weltmeisterschaft noch einmal viel größer ist. Sein großes Ziel ist jedoch, eine Medaille zu holen, egal in welcher Farbe.
Damian Millinger vom WSV Bischofswiesen holte beim Europäischen Olympischen Jugend-Winterfestival (EYOF) in Bakuriani/Georgien im Big Air die Bronzemedaille. Als besondere Erlebnisse bezeichnete der Sportler neben seiner Medaille die Eröffnungs- und Schlussfeier. Er schließt sich demnächst der Sportfördergruppe der Bundeswehr an und möchte sich weiterentwickeln. Als eine großartige Errungenschaft bezeichnete er den Landing Bag, der Grundlage für viele Erfolge sei.
Luca Kamissek vom TSV 1860 München holte ebenfalls bei den EYOF im Slopestyle Silber, obwohl ihm der Parcours gar nicht gefallen hat. Allerdings habe er das Maximale herausgeholt und sich darüber sehr gefreut. Jetzt richtet sich sein Blick schon auf die Weltmeisterschaft in Kanada, wo er gute Ergebnisse erzielen möchte.
Mit Helena Euringer vom DAV Berchtesgaden wurde eine Sportlerin ausgezeichnet, die mit Skibergsteigen erst jüngst an der Eliteschule aufgenommen worden ist. Sie wurde Zweite im Gesamtweltcup der Juniorinnen und schrammte als Vierte bei der Weltmeisterschaft knapp am Siegerpodest vorbei. Sport und Schule in Einklang zu bringen, sei zwar schwierig, aber es funktioniert, bekannte die Skibergsteigerin.
Der Nordisch Kombinierte Jonathan Gräbert vom WSV Oberaudorf holte bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Lake Placid/USA im Mixedbewerb Gold. Seine Lieblingsländer sind Finnland und Norwegen, weil es dort immer genügend Schnee bei entsprechender Kälte gebe, so Gräbert, der darauf hofft, dass die nächsten Junioren-Weltmeisterschaften trotz Problemen in Trondheim/Norwegen stattfinden.
Schließlich wurde die Alpinrennläuferin Charlotte Grandinger von den Munich Youngstrs für ihre Topleistungen zur Eliteschülerin des Sports 2024 geehrt. Grandingers Lieblingsdisziplin ist der Slalom, auch wenn sie in den weiteren Disziplinen schnell unterwegs ist. So blickt die 18-Jährige auf eine Topsaison 2024/25 zurück, in der sie mehrere Topplatzierungen und drei Siege im Slalom geholt hat. Große Erfolge erzielte sie auch bei den »Youth Olympic Winter Games« in Korea, wo sie im Slalom Zweite geworden ist
Fabian Alraun vergaß auch nicht, bei den Erfolgen der Aktiven deren Trainer zu nennen, die ebenfalls einen wesentlichen Anteil an den Erfolgen ihrer Schützlinge haben.
Christian Wechslinger