Logistik-Team beim Biathlon-Weltcup: »Die Zusammenarbeit ist hervorragend«
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Er ist mit seinen Mitarbeitern für die Logistik zuständig – auch für die Ausschilderung der Zuschauer-Parkplätze: Sepp Eder. (Foto: Hohler)

»Die Zusammenarbeit ist hervorragend«

Zusammenarbeit ist das oberste Gebot für die vielen ehrenamtlichen Helfer beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding. Eines der zahlreichen Helferteams besteht aus den Mitarbeitern der Gemeindebetriebe mit Bauhof, Gärtnerei und Wasser- und Klärwerk. »Wir sind grundsätzlich für die Infrastruktur rund um den Weltcup zuständig, das heißt im Ort und rund um die Chiemgau-Arena«, berichtet Sepp Eder. Der Bauhofleiter ist beim Weltcup Chef der Logistik.


»Wir richten die großen Parkplätze her, kümmern uns um die Bus-Abfahrtsstellen, machen die Verkehrsbeschilderung und helfen beim Aufbau des Champions-Parks, vor allem bei den Hütten und bei der Bühne«, erläutert der 42-Jährige. Zudem »müssen wir zum Beispiel schauen, dass überall gestreut ist und alles verkehrssicher ist.« Allein für die Besucherlenkung wurden rund 600 Absperrgitter bzw. Bauzäune verbaut. Außerdem ist das Wasser- und Klärwerk gleichzeitig für die Wasser-Ver- und Entsorgung innerhalb der Arena und außerhalb zuständig.

Die Mitarbeiter des Logistik-Teams kümmern sich auch um die Müllbeseitigung im Dorf und außerhalb, »und wir sortieren das so, dass es möglichst auch alles nachhaltig ist.« Wobei Eder, 2014 erstmals beim Weltcup im Einsatz, einen erfreulichen Trend festgestellt hat: »Es ist gar nicht so viel Müll. In den vergangenen Jahren wurde das kontinuierlich weniger. Anscheinend hat da bei den Besuchern schon ein Umdenken eingesetzt«, lobt er.

Wichtig sei es auch, die Rettungszufahrten offenzuhalten und zum Beispiel die nötigen Hubschrauberlandeplätze mit den Pistenraupen ordentlich zu räumen. Es gelte auch immer wieder, die Beschilderungen zu überprüfen.

Auch muss natürlich der Fußweg aus dem Ort zum Stadion freigehalten werden. Gerade bei den Bedingungen in diesem Jahr »ist das eine schöne Wanderung. Die Strecke wird auch gut angenommen«, so Eder über den Spaziergang, der gut eineinhalb bis zwei Stunden dauere.

»Wir betreuen auch insgesamt fünf Großparkplätze, darunter die in Siegsdorf und Inzell. Und auch da ist die Zusammenarbeit mit den dortigen Verantwortlichen hervorragend«, freut sich der Leiter des Ruhpoldinger Bauhofs.

Viel Kontakt gibt es zu den Fans, »weil wir ja immer im Verkehr unterwegs sind.« So sind die Bauhof-Mitarbeiter etwa an den Busabfahrtsstellen, »und manchmal fahren wir sogar eine Runde im Bus mit und befragen die Fans, was sie sich noch an Verbesserungen wünschen. Das zu wissen, ist ganz wichtig für uns.« Auch im Champions-Park unterhalte man sich immer wieder mit den Besuchern. Denn »um Anregungen zu bekommen, muss man schon selbst auf die Leute zugehen und mit ihnen in Kontakt treten.«

Für Eder, zu dessen Logistik-Team rund 25 Mann gehören, beginnt die »heiße Phase« der Vorbereitungen erst zwei Wochen vor dem Weltcup – auch wenn die Planungen teilweis natürlich eher erstellt werden müssen. »Wir sind ja auch sonst für den ganz normalen Winter- und Loipendienst im Schichtbetrieb zuständig, das schaffen wir normalerweise gut. Aber natürlich waren auch wir im Vorjahr (beim Schneechaos, d. Red.) an unserer Grenze.«

Während des Weltcups komme zu den ohnehin anfallenden Aufgaben im Winterdienst außer den täglichen Aufräumarbeiten »gar nicht so viel« hinzu. Unter anderem gelte es, frühmorgens die Dorf-Sperrung (die vor allem wegen der Feiernden im Champions-Park erstellt wird) wegzuräumen und dann später wieder zu erstellen.

Seit 2014 ist Eder – er ist verheiratet und hat zwei Kinder – nun schon dabei. Im ersten Jahr war er noch eher als Beobachter aktiv, konnte aber auf ein eingespieltes Team zählen. »Da haben sich über die Jahre viele Strukturen entwickelt.« Dennoch müsse man »schauen, dass man auch Neuerungen nicht aus dem Blick verliert.« Ansonsten steht für Eder fest: Der Biathlon-Weltcup sei »zwar stressig, aber auch eine schöne Zeit.«

Walter Hohler