Manövergedanken aus dem Bezirk Trostberg. Auf dem Felde arbeitet im Schweiße des Angesichts ein Bauer, seine Äcker für die Herbstsaat vorzubereiten. Auf einmal steht er stille. – Horch – ich meine gar es donnert – doch nein, er schaut umher, überall heiterer Himmel; jetzt fällt ihm ein: in der Gegend von Trostberg, Altenmarkt und Obing finden zur Zeit »Große militärsche Schauspiele« für jung und alt, zu deutsch: Herbstmanöver, statt.
Im Stillen froh, daß es doch so weit entfernt ist und er doch wenigstens nicht fürchten muß, daß seiner Arbeit Erfolg nicht von Roß und Leuten festgestampft werde, beschleicht ihn ein erbittertes Gefühl und denkt bezw. sagt er halblaut vor sich hin: »Während ich mich hier auf der harten Scholle abmühe, dieselbe einigermaßen zur Ansaat fertig zu stellen und so Aussicht zu begründen, fürs nächste Jahr wieder eine gute Ernte und somit gute Einnahmequelle zu schaffen, um Steuern und Abgaben zahlen zu können, verpulvern die da oben die mühsam gesammelten Steuernickl – rein für nichts und wieder nichts, nur um den Großen ein ‘Schauspiel’ zu liefern, an dem sich mitunter auch die kleineren Leute ergötzen, ohne zu ahnen, daß der Eintrittspreis im Verhältnis zu dem gebotenen zu hoch ist.«