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Das war am 9. Juli 1910 zu lesen

In wonnig stiller Einsamkeit liegt der Waginger See eingeschlossen zwischen Hügeln, Wäldern und Wiesen (...). Das Wasser des Sees ist äußerst mild.


Wie Öl schmiegt es sich an den aufjubelnden Körper und schmeichelt und lockt, es ist betörend schön. Als ob Nixen uns locken wollten, so verführt dieses Wasser zu immer größeren Wagnissen.

Immer wieder stürzt man sich hinein in die weiche Flut und hochauf spritzen die Wogen, jubelnd den Körper umfangend, ihn tragend. Man beneidet die Tiere, die in solch herrlicher Flut immer weilen dürfen. Nach dem Bad eine erquickende und erwärmende Fahrt mit einem Ruderboot. Leise greifen die Ruder in die weiche Flut, leise singend eilen die Tropfen vom gehobenen Ruder zurück in ihr Sein.

Und gar eine Fahrt mit dem Motorboot (...). Der See wird erregt, als ob er sich diese Störung seiner Ruhe, dieses wilde Zerreißen seiner Fluten nicht gefallen lassen will. In sausender Fahrt geht es hinab gegen Petting. Untersberg und Staufen schauen verwundert darein, was Neues die Menschlein auf dem seit Jahrhunderte stillen See anfangen.