Bildtext einblenden

Das war am 12. Oktober 1905 zu lesen

Freilassing. Die eingleisige Hauptbahn Mühldorf–Freilassing erfordert einen Bauaufwand von 11 322 700 Mark, der, wie Art. 2 des darauf bezüglichen, dem Landtage zugegangenen Gesetzentwurfes bestimmt, natürlich durch einen Staatspump in gleicher Höhe aufzubringen ist.

Die Bahnlinie lehnt sich zunächst an den Bahnkörper der Lokalbahn Mühldorf–Burghausen, verläßt diesen vor Tüßling, um südlich ins Mörnbachtal abzubiegen, führt über Mauerberg und Garching zur Alz, die sie südlich von Wald überschreitet, und verläuft weiter über Kirchweidach und Unterscheitzing bis Wiesmühl. Von hier bis Freilassing wird mit einer kurzen Unterbrechung bei Laufen die Lokalbahn Freilassing–Tittmoning, die seinerzeit dem Verlaufe der künftigen Hauptbahn soweit als möglich angepaßt wurde, mitbenützt und für die Zwecke der Hauptbahn umgebaut. Die Länge der Hauptbahn zwischen Mühldorf und Freilassing beträgt 64,7 Kilometer.

Die Lokalbahn Mühldorf–Burghausen wird wie bisher fortbetrieben, von der Lokalbahn Freilassing–Tittmoning wird die Reststrecke Wiesmühl–Tittmoning als selbständige Lokalbahn mit Motorlokomotiven betrieben werden, während die Schleife bei Laufen ganz aufgelassen werden soll. Für die von der Bahn gekreuzten Wege sind mit Ausnahme weniger, von den Bahnhöfen aus zu bedienender schienengleicher Überfahrten durchweg Über- oder Unterführungen vorgesehen worden. Die Weichen und Signale in sämtlichen Bahnhöfen werden zentralisiert.