Traunstein. Ein schon etwas grimmiges Pech hatten einige Trompeter der zur Zeit hier konzertierenden Straßburger Ulanen. Verlockt durch das wunderbare Wetter machten sie einen Ausflug auf den Hochfelln.
Sie kamen auch glücklich oben an, erfreuten sich an der wunderbaren Rundsicht, amüsierten sich sonst fürtrefflich und hochbefriedigt mit sich selbst ob der von so schönem Erfolg begleiteten Expedition machten sie sich wieder auf den Heimweg, denn sie sollten ja nachmittags in Traunstein bei dem Konzerte mitwirken. Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell; auch die Ulanen schritten schnell, um pünktlich einzutreffenm aber Gottes sei's geklagt, nicht auf rechten Wegen. Sei es, daß sie auf eine Irrwurz getreten, sei es, daß sie einfach den wahrhaft abwärts führenden Steig verfehlten, kurz statt nach Bergen kamen sie nach Maria Eck und auf diesem niedlichen Umweg in etwas deprimierter Stimmung nach Traunstein.
Desto animierter aber war hiergegen der Herr Kapellmeister. War er schon sehr nervös geworden als ihm die Mannen beim Nachmittagskonzert fehlten, so steigerte sich dies zweifellos angenehme Gefühl je mehr der Abend und mit ihm der Beginn des großen Konzertes im Höllbräukeller nahte, als sie aber doch kamen, die bedauerlichen Militäralpinisten, entlud sich die hochgradige Spannung in efür die hiervon sattsam Betroffenen sehr schmerzlichen Niederschlägen undn aus machncher Piece des brillanten Konzertes wollen manche noch ganz eigen ergreifende Töne wehmütigen Nachfühlens herausgehört haben.