Schönau: Wanderer am Königssee-Ostufer in Bergnot – Verletzter am Königsbach-Wasserfall
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Foto: BRK BGL

BRK und Bergwachten am Sonntag bei schönem Wetter bis in die Nacht gefordert

Schönau am Königssee – Schlagartig richtig viel zu tun hatten ab Sonntagmittag bis in die Nacht hinein die Einsatzkräfte der heimischen Bergwachten, des BRK-Landrettungsdienstes und der BRK-Wasserwacht.


Während des wochenlangen Lockdowns konnte man die Bergeinsätze im Berchtesgadener Land an einer Hand abzählen; am Sonntag nutzten dann sehr viele Menschen auch aus anderen Regionen das tolle Wetter und fuhren ins Berchtesgadener Land – die Wanderparkplätze und Zufahrtsstraßen zu den Bergtouren waren mit Autos vollgeparkt.

Die Einsatzkräfte mussten vier verletzte Radfahrer versorgen, vier Menschen aus Bergnot retten und einen Verletzten am Königsbach-Wasserfall mit dem Tau ausfliegen.

Verletzter am Königsbach-Wasserfall

Gegen 14 Uhr hatte sich ein Mann am Königsbach-Wasserfall (Königssee-Ostufer) schwerer an der Schulter verletzt. Der Traunsteiner Rettungshubschrauber »Christoph 14«, der eigentlich bereits in diese Richtung unterwegs war, wurde für einen Patienten an der Kastensteinerwand benötigt, der sich bei einem Radunfall schwer verletzt hatte. Daher übernahm die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers »Martin 1« die Rettung für den Mann am Königssee-Ostufer. Der Verunglückte wurde am Tau ausgeflogen und dann mit dem Heli zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht.

Wanderer vom Untersberg-Grubenpfad gerettet

Gegen 15.30 Uhr ging ein Notruf vom Grubenpfad auf der Südostseite des Untersbergs ein, wo zwei unverletzte Wanderer aus der Region im Bereich des Wandbuchs wegen des Altschnees nicht mehr weiterkamen.

Der »Christoph 14«-Pilot fand die Einsatzstelle im ersten Überflug, setzte dann zwei Luftretter der Bergwacht Marktschellenberg schwebend über die Kufe in der Nähe ab, nahm die Retter und die Verstiegenen wieder über die Kufe auf und flog sie zur Wiese südlich des Thorerlehen aus.

Am Kesselsteig und dann am Königssee-Ostufer in Bergnot

Gegen 22.15 Uhr meldeten sich zwei unverletzte, aber blockierte Münchner vom Kesselsteig am Königssee-Ostufer über Notruf, die dann aber entschieden, selbständig über den verfallenen Steig am Ostufer entlang zur Seelände zurückzugehen. Gegen 0.45 Uhr riefen sie auf Höhe Malerwinkel nochmal an, da sie nicht mehr weiterkamen.

Die BRK-Wasserwacht rückte mit ihrem Rettungsboot aus, fand den 37-jährigen Mann und die 33-jährige Frau rasch, legte an, ging ihnen ein Stück entgegen, brachte sie zum Boot und fuhr sie zur Seelände zurück. Beide hatten selbst FFP2-Masken dabei und trugen sie während des gesamten Einsatzes, um die Retter nicht zu gefährden. Sie fuhren noch in der Nacht nach Hause zurück.

Der verfallene Steig ist unter anderem wegen umgefallener Bäume und Kletter-Passagen recht schwierig zu begehen. Die Frau hatte sich leicht am Knie verletzt, begab sich aber in der Montagfrüh selbst in ärztliche Behandlung. Drei Ehrenamtliche waren rund eineinhalb Stunden lang gefordert.

Weitere Einsätze für verletzte Radfahrer

Die Retter waren am Sonntag bei weiteren vier Radunfällen im Berchtesgadener Land gefordert: Fünf Verletzte bei zum Teil schweren Radunfällen am Sonntag.

BRK BGL/red