Der Mann hatte kurz nach 21.30 Uhr einen Notruf abgesetzt, da er im Abstieg vom Windschartenkopf von der Kleinen Reibe abgekommen, dann im steiglosen Gelände zwischen Rotspielscheibe und Fagstein über ein Schneefeld abgerutscht war und sich dabei an Arm und Hand verletzt hatte. Wegen der schlechten Handyverbindung war zunächst unbekannt, wo sich der Verunfallte genau befindet. Deshalb musste ihn ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera suchen. Die Besatzung setzte dann drei Bergretter im Schwebeflug in der Nähe der Einsatzstelle ab, die den verletzten, unterkühlten und nicht mehr gehfähigen Mann erstversorgten. Der zunächst angeforderte nachtflugtaugliche Kärntner Notarzthubschrauber »RK1« aus Fresach konnte wetterbedingt nicht ins Hagengebirge fliegen, weshalb die Polizeihubschrauberstaffel mit Personal aus der Freizeit einen zweiten Heli mit Rettungswinde nachbesetzte.
Diese Besatzung flog dann bei für die Bildverstärkerbrille anspruchsvollen Bedingungen in der stockfinsteren Neumondnacht zum Unfallort, holte den 41-Jährigen und einen Retter und in einem zweiten Anflug die beiden weiteren Retter ab und brachte alle sicher nach Schneewinkl. Von dort aus ging's für den Patienten mit einem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Bergwacht war bis 3.40 Uhr in der Früh im Einsatz.
Erschöpft im Göll-Alpeltal
Am Samstagabend, 31. Mai, brauchte gegen 20.20 Uhr ein völlig erschöpfter 29-jähriger Bergsteiger aus dem mittleren Landkreis Hilfe, da er im Abstieg vom Hohen Göll über den Alpeltalsteig bei den ersten Steilstufen nicht mehr weiterkam. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers »Christoph 14« flog mit einem Berchtesgadener Bergretter zur Einsatzstelle, nahm den Unverletzten mit der Winde auf und flog ihn im letzten Tageslicht ins Tal. Die Begleiter konnten ohne Hilfe selbst absteigen.
Am Samstagmittag hatte sich gegen 11.50 Uhr ein 18-jähriger Urlauber aus Hessen beim Baden am Königssee-Ostufer an der Hand und am Kopf verletzt. Bergwacht und Wasserwacht fuhren mit dem Rettungsboot zur Einsatzstelle, versorgten den bereits von den Begleitern gut erstversorgten Verletzten, transportierten ihn im Boot zum »Echostüberl« an der Bobbahn und lagerten ihn dort in den Rettungshubschrauber »Christoph 14« um. Mit dem Hubschrauber ging es weiter zum Klinikum Traunstein. Sechs Einsatzkräfte von Berg- und Wasserwacht waren knapp über eine Stunde im Einsatz.
Am Freitagvormittag, 30. Mai, gegen 11.20 Uhr musste die Bergwacht mit dem Rettungsfahrzeug zur Jenner-Königsbachalm ausrücken und einen erschöpften 63-jährigen Münchner ins Tal fahren, der selbst nicht mehr absteigen konnte.
Kreislaufprobleme am Hochbahnweg
Am Montagnachmittag, 26. Mai, ging kurz nach 16 Uhr ein Notruf vom Jenner-Hochbahnweg ein, wo eine kollabierte 32-jährige Urlauberin aus Sachsen mit Kreislaufproblemen nicht mehr weiterkam. Die Bergwacht holte sie mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV), fuhr sie mit dem Rettungsfahrzeug weiter und übergab sie an der Talstation an die Krankenwagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie zur weiteren Untersuchung in eine Arztpraxis brachte.
Am Samstagnachmittag, 24. Mai, rückten die Bergwacht und »Christoph 14« kurz nach 13.30 Uhr zur Jenner-Bergstation aus, wo ein akut neurologisch erkrankter Patient notärztliche Hilfe brauchte. Der Pilot konnte trotz der stellenweise wegen der Wolken schwierigen Sichtflugbedingungen anfliegen und unterhalb der Bergstation an der ersten Stütze der Mitterkaserbahn landen, sodass der Patient schnell versorgt und abtransportiert werden konnte.
Ebenfalls am 24. Mai musste die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers »Martin 1« zum Königssee ausrücken, wo sich kurz nach 13.30 Uhr knapp unterhalb der Eiskapelle ein gestürzter Wanderer den Arm gebrochen hatte. Am 20. Mai brauchten eine 58-jährige Frau und ein 59-jähriger Mann aus Baden-Württemberg Hilfe, die gegen 17.30 Uhr den Notruf gewählt hatten, da sie mit ihren beiden Hunden im Bereich des Reinersbergs im Hagengebirge blockiert nicht mehr weiterkamen. »Christoph 14« konnte an der Einsatzstelle landen, nahm die Leute und die Hunde auf und flog sie ins Tal. ml