Die eigentliche Lösung ist eine dritte Spur für die Grenzkontrollen am Walserberg. Diese soll auch kommen, eine Umsetzung noch vor dem Sommer gilt allerdings nicht mehr als realistisch. Der Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte bei einem Treffen mit dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Stefan Schnöll die Umsetzung der dritten Kontrollspur am Walserberg zugesagt. Nun die Antwort von Verkehrsminister Andreas Scheuer: Die dritte Spur wird umgesetzt. Allerdings habe Deutschland zu viel Zeit verstreichen lassen, bevor ein Auftrag erteilt wurde. Laut Auskunft des Verkehrsministers ist eine Umsetzung erst nach dem Sommer realistisch.
Die Asphaltierung der zusätzlichen Spur koste zwei Millionen Euro, daher ist EU-weite Ausschreibung und ein kompliziertes Vergabeverfahren notwendig, was zur langen Dauer führe, so die Informationen aus dem deutschen Verkehrsministerium. »Das ist uns viel zu spät. Ich bin verärgert über das lange Zuwarten«, äußerte sich der Salzburger Landesrat für Verkehr, Stefan Schnöll. »Nachdem wir uns für den heurigen Sommer leider nicht auf die Umsetzung der Spur auf deutscher Seite verlassen können, haben wir parallel einen Maßnahmenplan erarbeitet, den wir im Sommer aktivieren, um die Anrainer vom Ausweichverkehr zu entlasten.« Dieser Plan geht nun zulasten der Bevölkerung im inneren Landkreis Berchtesgadener Land.
Auf Salzburger Seite will Schnöll seine Bürger vor der Belastung schützen: »Unser Ziel war von Anfang an, die Anrainer vorm Ausweichverkehr zu schützen. Die vielen Stau-Umfahrer haben die Situation in unseren Gemeinden im letzten Jahr massiv beeinträchtigt. Dagegen werden wir heuer mit allen Mitteln vorgehen.«
Die bestehenden Salzburger Verordnungen gegen Stau-Umfahrer werden verschärft und früher ausgelöst. Es wird zusätzliche Verordnungen zur Vermeidung von Ausweichverkehr geben. In Abstimmung mit den Bürgermeistern von Grödig und Wals-Siezenheim wird aktuell erarbeitet, wo es Verschärfungen braucht.
»Hauptausweichroute« über Marktschellenberg
Neben dem Weg über den Walserberg auf der Autobahn wird es eine ausgewiesene »Hauptausweichroute« geben. Der Weg führt über die Abfahrt Salzburg Süd und weiter Richtung Grödig über die B 160 nach Marktschellenberg und weiter nach Berchtesgaden. »Von dort gibt es zwei Möglichkeiten über Bad Reichenhall/Piding – plus 30 Minuten – oder über Inzell – plus 40 Minuten – wieder auf die A 8 zu gelangen«, heißt es in der Mitteilung des Landes Salzburg. Bei massiven Ausweichverkehren wird die Polizei Autobahnabfahrten sperren und nur noch Ziel- und Quellverkehr durchlassen. »Eine Liste der betroffenen Abfahrten ist bereits in Erstellung«, heißt es weiter. Betroffen sein werden insbesondere Salzburg West/Wals und Flughafen.
Im Sommer wird eine Einsatzzentrale eingerichtet, die den Verkehr im Blick behält und rasch Entscheidungen treffen kann. Neben einem Vertreter der Behörde werden auch Polizei und »Asfinag« miteingebunden.
Einsatzzentrale reagiert schnell
Die Pläne für die neue Einsatzzentrale konkretisiert der Salzburger Landesrat Stefan Schnöll so: »Mit dieser wollen wir rasch auf Verkehrsentwicklungen reagieren können. Es kann nicht sein, dass der Sommerreiseverkehr über Wochen hinweg das Leben in unseren Gemeinden so massiv beeinträchtigt.« fb/av
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Laut Pressemitteilung erklärte Maulheld Seehofer, die dritte Einreisespur würde bis Juni 2019, also VOR der Hauptreisewelle, fertig. Wie immer schaden Maulhelden aus Deutschland und die EU-Bürokraten der betroffenen Bevölkerung. Solange der von den Blockparteien versprochene sog. "Schengenstandard" durch korrupte Politiker, Staatsanwälte, Polizeichefs und kleinere Beamte in Bulgarien, Rumänien etc. nicht gewährleistet werden kann, so sind die Grenzkontrollen so wichtig wie noch nie. Die ganze Blockadehaltung der deutschen Ministerialbürokratie zeigt sich auch beim Nordzulauf vom Brenner-Basistunnel, der A94 München-Passau und der BAB- Mauteinführung etc.etc.etc.. Glückwünsch an die Ösis: Ihr setzt Maßnahmen zum Schutz der eigenen Bevölkerung rel. schnell um. Deutschland ist wie immer, siehe Flughafen Berlin, Elbphilharmonie, marode Straßen und Brücken, Mauteinführung etc.etc.etc Schlusslicht. Dafür bei den Dieselfahrverboten und der Zerstörung der deutschen Automobilindustrie Spitzenreiter. Dummheit muss bestraft werden! PS:Ich bin Deutsche und wohne am Chiemsee.
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Die Beeinträchtigung der Menschen, die auf der vorgesehenen Ausweichstrecke liegen und genau wie Österreicher Bürger der Europäischen Union sind, stört ihn offensichtlich nicht.
Die Verärgerung der österreichischen Nachbarn über diese Situation ist verständlich, zumal bereits konkrete Zusagen zur Verbesserung der Verkehrslage auf deutscher Seite getroffen wurden. Die Verzögerung der Umsetzung dieser Maßnahmen ist in keiner Weise nachvollziehbar, ganz zu schweigen vom Sinn der Stau verursachenden „Einreisekontrollen“ durch die deutsche Bundespolizei am „Grenzübergang“ Walserberg.
Nichtsdestotrotz ist eine Verschiebung der Probleme durch die vorgesehenen Maßnahmen von österreichischer auf deutsche Seite keine Lösung, schon gar nicht im Sinne einer guten Nachbarschaft und des europäischen Gedankens.
Sollten die Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden, empfehle ich den deutschen Entscheidungsträgern ein Durchfahrtverbot für ausländische Fahrzeuge - und damit sind alle außer deutsche gemeint - auf der Verbindungsstrecke B21 Salzburg - Lofer zu prüfen, und zwar im Eilverfahren und ohne Verzögerungen. Dieses überwiegend durch österreichische Fahrzeuge verursachte hohe Verkehrsaufkommen beeinträchtigt die Anwohner über das ganze Jahr hinweg mindestens in gleicher Weise wie der internationale Ferienreiseverkehr, der von der A1 zur Stauumgehung über die umliegenden Gemeinden ausweicht.
Die Reaktion des Herrn Landesrats Stefan Schnöll erwarte ich mit Spannung!