Auch bei Einsätzen mit unsichtbaren und gefährlichen Bedrohungen wie Chemikalien, biologischen Stoffen oder sogar radioaktiven Materialien sind die Feuerwehren im Landkreis Berchtesgadener Land gefordert. Solche sogenannten »ABC-Einsätze« stellen die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen und erfordern spezielle Schutzausrüstung und Training. In einer umfassenden Zusatzausbildung wurden nun 26 weitere Einsatzkräfte aus den Feuerwehren erfolgreich geschult, wie man die speziellen Schutzanzüge richtig anzieht, bedient und sich damit sicher im Gefahrenbereich bewegt.
Die von der Kreisbrandinspektion organisierte Zusatzausbildung konzentrierte sich auf den sicheren Umgang mit spezieller Schutzkleidung – dem sogenannten »Körperschutz Form 2« und, soweit am jeweiligen Standort verfügbar, auch dem noch widerstandsfähigeren »Körperschutz Form 3«, auch bekannt als Chemikalienschutzanzug (CSA). Diese Schutzkleidung ist unerlässlich, um die Einsatzkräfte vor direkten Kontakten mit gefährlichen Stoffen zu schützen.
Die Ausbildung begann ganz modern mit einem E-Learning auf der Lernplattform, bei dem sich die Teilnehmer wichtige Grundlagen online aneignen konnten. Hier lernten sie, wie die Anzüge aufgebaut sind, wovor sie schützen und wann man sie einsetzt. Danach ging es in die Praxis: Jede Feuerwehr übte intern den praktischen Umgang mit den Anzügen. Dazu gehörten nicht nur das An- und Ausziehen, sondern auch das Vorgehen bei der Erkundung von Gefahrenstellen, Notfallübungen und wie man sich nach dem Einsatz sicher »reinigt« (Dekontamination).
Den Abschluss des Lehrgangs bildete ein gemeinsamer Abend bei der Feuerwehr Neukirchen am Teisenberg. Hier konnten die Teilnehmer unter möglichst realen Bedingungen den Landkreisausbildern unter der Leitung von Kreisbrandmeister Markus Wallner zeigen, was sie gelernt hatten und damit die Befähigung zum Tragen der entsprechend ausgebildeten Schutzkleidung erlangen. fb