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Vertreter von Behörden und Unternehmen im Berchtesgadener Land trafen sich zu einem Arbeitsgespräch zum Thema Arbeit und Integration. (Foto: Landratsamt)

Arbeit und Integration im Fokus – Hauptamtliche beraten bei Konferenz über Hürden und Chancen im Landkreis

Berchtesgadener Land – Viele zugewanderte Menschen wollen in das Arbeitsleben und somit in das gesellschaftliche Leben integriert werden. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Behörden und Einrichtungen haben sich im Landratsamt zu einem Arbeitsgespräch zum Thema Arbeit und Integration getroffen. Ziel der Runde war es, Herausforderungen zu benennen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.


Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Integrationslotsin Astrid Kaeswurm, Johannes Mertens, Geschäftsbereichsleiter im Landratsamt, und Caroline Puhlmann, Leiterin des zuständigen Arbeitsbereichs. Mit am Tisch saßen unter anderem Asim Aydin (AWO Migrationsberatung), Verena Seel und Daniela Höllbauer (Caritas Flucht- und Integrationsberatung), Michael Brauner und Peter Wendl (Agentur für Arbeit), Maren Streich (Jobcenter), Eugen Siegle (Pflegeleitung der Kliniken Bad Reichenhall und Berchtesgaden) sowie Tobias Geiger und Christian Hahn vom Pflegeheim Augustinum.

In lebhaften Gesprächen ging es um zentrale Fragen: Warum ist der Zugang zum Arbeitsmarkt für viele Zugewanderte schwierig? Welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen während des Asylverfahrens? Welche Rolle spielen Sprachkenntnisse? Und nicht zuletzt: Was können Behörden und Arbeitgeber gemeinsam tun, um Lösungen zu finden?

Schnell zeigte sich, dass die Ursachen für den erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt vielfältig sind. Ein Thema ist der öffentliche Nahverkehr – insbesondere für Beschäftigte in Früh- oder Spätschichten. Auch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum erschwert die Beschäftigungssituation. Manche Betriebe bieten zwar Unterkünfte für Auszubildende an, doch das sei für die meisten Arbeitgeber kaum leistbar, hieß es.

Vonseiten der Agentur für Arbeit und des Jobcenters wurde berichtet, dass unzureichende Sprachkenntnisse oft die größte Hürde in der Ausbildung darstellen. Für viele Ausbildungs- und Berufszweige sei mindestens das Sprachniveau B 2 erforderlich. Neben der Alltagssprache müsse auch die jeweilige Fachsprache sicher beherrscht werden – eine Herausforderung, die Zeit und Unterstützung erfordert. Thema war auch die Dauer von Verfahren zur Arbeitsgenehmigung für Menschen im Asylverfahren oder mit Duldung. Teilweise würden sich potenzielle Arbeitgeber aufgrund von Unsicherheiten wieder zurückziehen.

Trotz aller Schwierigkeiten wurde der Austausch als konstruktiv und zielführend bewertet. Alle Beteiligten waren sich einig, dass nur durch gute Zusammenarbeit und abgestimmte Maßnahmen Fortschritte erzielt werden können. Erste Ideen zu geeigneten Maßnahmen sind entstanden und sollen gemeinsam umgesetzt werden. Ein weiteres Arbeitstreffen ist für April nächsten Jahres geplant. Dann sollen Behörden, Beratungsstellen und Arbeitgeber erneut zusammenkommen, um die begonnene Zusammenarbeit fortzuführen und konkrete Schritte zu entwickeln. fb