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Schiedsrichter Sebastian Ehgartner zeigte in dieser Szene dem Waginger Phil Parthum (rechts) Gelb-Rot. Sein Teamkollege Johannes Maierhofer flog wenige Minuten später ebenfalls mit der Ampelkarte vom Feld. (Foto: mb.presse - btz)

Spielabbruch nach chaotischer Schlussphase

Was als spannendes Punktspiel bei Traumwetter begann, endete im Chaos: Die Partie des TSV Waging in der Fußball-Kreisliga 2 gegen den TSV Reischach brach Schiedsrichter Sebastian Ehgartner vor rund 150 Zuschauern im Wilhelm-Scharnow-Stadion kurz vor Schluss ab. Die Spielfortsetzung war nach mehreren Platzverweisen und einer Zeitstrafe für die Gastgeber nicht mehr möglich. Zu diesem Zeitpunkt führte der Gast mit 2:1. Die Partie wird nun am grünen Tisch entschieden.


»Wir sind sehr enttäuscht, was passiert ist, und möchten uns dafür auch nochmal deutlich beim Schiedsrichtergespann um Herrn Ehgartner, bei unseren Gästen aus Reischach und auch unseren Zuschauern für die Disziplinlosigkeit der Mannschaft entschuldigen«, wird Wagings Abteilungsleiter Manfred Sommerauer in einer Pressemitteilung des Kreisligisten zitiert. »Emotionen gehören zum Fußball dazu, allerdings darf man dabei nicht die Fassung verlieren und drei unnötige Platzverweise durch unsportliches Verhalten kassieren – dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Entscheidung vom Schiedsrichter korrekt war oder nicht. Ich möchte auch noch betonen, dass dieses Verhalten eine absolute Ausnahme unserer Mannschaft war und wir das intern in den nächsten Tagen aufarbeiten werden.«

Nur drei Minuten nach dem Anpfiff nutzten die Gäste einen folgenschweren Fehlpass im Waginger Spielaufbau. Die Abwehr konnte nicht konsequent klären, sodass Alexander Wimbauer aus 16 Metern ins kurze Eck traf – 0:1. Die Heimelf hatte in der Folge zwar deutlich mehr Ballbesitz, tat sich aber gegen die tief stehenden Gäste schwer, Chancen zu erspielen. Reischach beschränkte sich auf Konter und blieb damit gefährlich. In der 38. Minute fiel das 0:2: Wieder war es ein langer Ball, den Waging nicht sauber klären konnte. Nach einem schnellen Steckpass umkurvte ein Reischacher Angreifer Torhüter Benedikt Schmid. Zwar konnte Andreas Siegel zunächst noch auf der Linie retten, doch der Abpraller landete bei Noah Durchner, der problemlos vollendete.

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die »Seerosen« verbessert, ohne jedoch zwingend zu werden. Hoffnung kam in der 57. Minute auf: Nach einer Reischacher Ecke schaltete Hannes Maierhofer schnell um, bediente Joker Kraller, der souverän zum 1:2 verkürzte.

In der Nachspielzeit verursachte Horst Hummelberger einen Foulelfmeter und sah dafür die Gelb-Rot Karte. »Seerosen«-Torwart Schmid parierte den Strafstoß glänzend, beim Nachschussversuch der Reischacher kam es erneut zu einem Zweikampf im Strafraum – Phil Parthum traf den Schützen nach dessen Abschluss ins Toraus. Erneut zeigte der Unparteiische auf dem Punkt und verwies Parthum mit Gelb-Rot vom Feld. Schmid blieb auch im zweiten Duell Sieger und hielt so die Chance der Waginger zum Ausgleich am Leben.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse: Oliver Schilling wurde mit einer Zehn-Minuten-Zeitstrafe belangt, nachdem er sich über einen von Schiedsrichter Ehgartner bereits im Aus gesehenen Ball beschwerte. In der 95. Minute gab es die letzte Chance zum Ausgleich für die »Seerosen«. Schlussmann Schmid schlug einen Ball von der Mittellinie in Richtung Fünfmeterraum der Reischacher. Kamml stieg zum Kopfball hoch und wurde dabei vom herauseilenden Keeper mit der Faust am Kopf getroffen, wonach beide beteiligten zu Boden gingen.

Ehgartner entschied auf Ecke für die Heimelf. Die Waginger waren damit nicht einverstanden und forderten vehement Elfmeter. Daraufhin zeigte der Schiedsrichter Maierhofer die Ampelkarte und verwies somit den vierten Spieler vom Feld. Im Anschluss gab es eine Rudelbildung, bei der der Waginger Sebastian Schilling laut Aussagen des Gastgebers kurz geschubst wurde. Dieser revanchierte sich und schubste wiederum den Reischacher Spieler, der deshalb zu Boden ging. Ehgartner zeigte somit auch Schilling die Rote Karte und brach daraufhin die Partie ab. fb