Willensstark, den Aufstiegsrelegationsplatz nicht aus den Augen zu verlieren und den sportgerichtlich zugesprochenen Auswärtssieg beim TSV Waging zu unterstreichen, gingen die Gastgeber in unveränderter Aufstellung in den ersten zehn Spielminuten mit vollem Druck auf die Oberteisendorfer Abwehr los. Es dauerte keine drei Minuten, bis Alexander Wimbauer nach einem Querpass von rechts zentral vor dem Tor der Gäste auftauchte und Keeper Florian Krammer zu einer Parade auf der Linie zwang.
In das Reischacher Pressing platzte der erste Schreckensmoment im SVO-Lager. Innenverteidiger Felix Kern musste nach sechs Minuten mit einer Oberschenkelzerrung das Feld verlassen. Für ihn kam Andreas Willberger ins Spiel, der später noch seinen Anteil am Erfolg haben sollte.
Nach einer Viertelstunde verebbte der Anfangsdruck der Hausherren zusehends. Der Tabellenzehnte aus dem Rupertiwinkel hatte sich einigermaßen sortiert und verzeichnete durch Markus Prantler den ersten Abschlussversuch, der jedoch hoch rechts übers Tor ging. Im Gegenzug scheiterte Michael Gaßlbauer aussichtsreich nach einer Ecke an Gästetorwart Krammer. Nach einem Willberger-Freistoß aus dem Halbfeld in der 23. Minute wurde der Ball im Strafraum auf SVO-Stürmer Aschauer verlängert. Sein Kopfballtor verweigerte das gut leitende Schiedsrichtergespann um Sebastian Busch (TSV Ebersberg) wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung. Zehn Zeigerumdrehungen später fiel die Führung für die Gastgeber: Die Elf von Thomas Lange eroberte das Leder im Oberteisendorfer Spielaufbau und schaltete über den links außen gestarteten David Brosch schnell um. Seine scharfe Hereingabe brachte Julian Kneißl aufs Tor, wobei Krammer zunächst noch fulminant rettete, der Abpraller jedoch vom eigenen Verteidiger in die Maschen rollte – 1:0.
Unmittelbar vor der Halbzeit bekamen die Gäste nach einem Foul 28 Meter zentral vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen. Den Versuch von Willberger klärte TSV-Keeper Ritter zur Ecke, zu der erneut Willberger antrat. Seine Flanke segelte zum 1:1 an Freund und Feind vorbei ins lange Eck des Reischacher Kastens.
Den Schwung des Ausgleichs nahm der SVO mit in den zweiten Durchgang. Kurz nach Wiederanpfiff klärte Ritter glänzend einen Kopfball von Aschauer, der Nachschuss versiegte in der Reischacher Abwehr. Nach einer knappen Stunde verweigerte Referee Busch den Gästen einen Elfmeter, nachdem Bernhard Prantler nach einer Ecke von hinten umgestoßen wurde. Dem Schiedsrichter war jedoch die Sicht etwas versperrt.
Während die Stimmung im Heimlager zunehmend nervöser und zerfahrener wurde, ließ der SVO die schwache Leistung aus der Heimniederlage gegen Tacherting vergessen machen. Nach einem Freistoß brachten die Reischacher das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Von rechts setzte Bernhard Prantler seinen Bruder Thomas in Szene, der im Durcheinander vor dem Tor die Übersicht behielt und Ritter zur verdienten Führung überwand – 1:2 (73.).
Reischachs Trainer Lange brachte mit Vilsmaier, Llugiqi und Berger nochmal frische Kräfte, die den Spielverlauf jedoch nicht mehr kippen konnten. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verlor der SVO noch Mittelfeldmotor Julian Greim, der nach einem Foul an der Mittellinie benommen liegen blieb und ausgewechselt werden musste.
In der 93. Minute kritisierte der eingewechselte Vilsmaier nach einem verwehrten Elfmeterpfiff zu vehement, sodass ihn Schiedsrichter Busch mit einer Zeitstrafe vom Feld schickte. Kurz darauf war Schluss.
Oberteisendorfs Co-Trainer Alex Hofmann resümierte: »Wir sind unglaublich stolz auf das Team. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit haben wir genau die richtige Reaktion gezeigt und uns mit Leidenschaft den wichtigen Auswärtsdreier erkämpft.«
In die Siegesfreude mischte sich am Karfreitag die negative Botschaft, dass bei Julian Greim im Krankenhaus eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Er steht damit für die Ostermontagspartie (14 Uhr) beim Tabellenletzten Surheim nicht zur Verfügung. mem