Auf dem tiefen Geläuf hatten beide Teams während der 90 Minuten sichtlich Standschwierigkeiten. Nach einem Freistoß von Thorsten Nicklas sorgte Elias Huber für ein Raunen auf der Tribüne, als er das Leder über das Tor donnerte (10.). Im Gegenzug wurde ein Schuss zur Ecke abgefälscht, kurz darauf rettete Egon Weber gegen Valdrin Konjuhi auf der Linie (14.).
Jonas Kronbichlers Fallrückzieher landete in den Armen von Gästetorwart Maximilian Engl (18.), während für Pipinsried Florian Gebert aus der Distanz vorbei schoss. Kurz vor der Pause fiel der entscheidende Treffer für die Gelb-Schwarzen: Die Mannen aus dem Wittelsbacher Land machten einen Fehler im Spielaufbau, Manuel Omelanowsky eroberte das Leder, spielte mit Kronbichler einen feinen Doppelpass, zog gen Grundlinie, legte quer, und Kronbichler schoss zum 1:0 für den SVK ein (40.). Kurz darauf zog erneut Kronbichler nach einer Hereingabe von David Lobendank knapp vorbei (45.+2).
In der zweiten Hälfte hätte Pipinsried den Ausgleich erzielen müssen: Nach einer Hereingabe von Gebert versemmelte Mario Götzendörfer völlig frei am rechten Kreuzeck vorbei (49.). Die Platzverhältnisse wurden immer schwieriger, nach einem Zuspiel von Luka Lukic zog Omelanowsky von links in Richtung Mitte, schoss aber am langen Eck vorbei (62.).
Wenige Minuten später krachten im Mittelkreis SVK-Co-Trainer Christoph Dinkelbach und sein Gegenspieler mit den Köpfen zusammen, Dinkelbach musste per Trage das Feld verlassen und wurde vorsichtshalber ins Krankenhaus nach Traunstein gebracht (66.). Danach faustete Weber nach einer Ecke das Leder aus der Gefahrenzone (74.), bei einem Freistoß von Ex-Bayern-Spieler Fabian Benko zeigte der SVK-Schlussmann erneut seine Klasse (80.).
Michael Bachhuber verfehlte nach einem Konter den Kasten links (81.). Der letzte Aufreger folgte nach einer weiteren Ecke der Gäste: Die SVK-Abwehr fälschte das Leder ab, Weber tauchte auf der Linie nach unten, »so habe ich den Ball gerade noch an den Pfosten gebracht«, schilderte der Torwart diese Szene. Dies war der Moment, in dem Gästetrainer Josef Steinberger feststellte »wir machen hier heute kein Tor mehr.« Er lobte Weber, »das Ding hat der super pariert.« Der SVK ging somit zum dritten Mal ohne Gegentor als Sieger vom Platz.
Gästetrainer Steinberger beglückwünschte den SVK und wünschte Dinkelbach »gute Besserung«. Es sei eine bittere Niederlage für seine Elf, die ein »richtig, richtig gutes Auswärtsspiel für diese Verhältnisse« gezeigt habe. Seine Mannschaft habe fußballerisch sehr gute Momente verzeichnet, »trotz des Geläufs«. Das Gegentor sei »ein Geschenk« gewesen, bemängelte er. Dennoch könne er die Niederlage akzeptieren – was selten sei; doch dieser Auftritt gebe ihm Zuversicht für die nächsten Wochen. Ihm habe gefallen, wie sein Team die Ausfälle kompensiert habe, mit Mentalität, da müsse er sagen »Hut ab«. »Das war heute mehr ein Glücksspiel«, schloss sich Steinberger der grundsätzlichen Kritik anderer Bayernliga-Trainer in den vergangenen Wochen an.
SVK-Coach Thomas Leberfinger lobte die Rupertiwinkler für ihre Laufbereitschaft und Zweikampfhärte: »Das hat mich stolz gemacht.« Pipinsried sei mit die stärkste Mannschaft der Liga »es gibt wenige Teams, die beide Spiele gegen die gewinnen.« Der SVK wusste, dass der Platz nach zehn Minuten schwierig werde. So ging es um direkte Duelle, Laufstärke, »das haben sie perfekt umgesetzt.« Mit Glück in einigen Situationen in der zweiten Hälfte »schaut es jetzt in der Tabelle ganz gut aus«, freute sich nicht nur der Cheftrainer über die drei Zähler.
SV Kirchanschöring: Weber, Dinkelbach (68. Obirei), Kronbichler (74. Öllerer), Nicklas, Bischoff (46. Auerhammer), Lobendank, Omelanowsky (92. Peer), Huber, Lukic, Reiter, Schwarz (74. Schreiber).
FC Pipinsried: Engl, Keßler, Ilic, Götzendörfer (92. Iffarth), Gebert, Bachhuber (84. Emirgan), Lungwitz, Rodriguez-Benitez (78. Greifenegger), Benko, Konjuhi, Lobenhofer (78. Krist).
Tor: 1:0 Kronbichler (40.).
Schiedsrichter: Tim Grunert (Regensburg, SG Mallersdorf-Grafentraubach).
Zuschauer: 305. mw