Dabei kamen die Gäste nach der rund 260 Kilometer langen Anfahrt nicht gut ins Spiel. »Wir haben uns in der ersten Halbzeit schon schwergetan«, sagt Traunsteins Spielertrainer Gentian Vokrri. »Trotz der Umstände haben wir das aber gut gemacht.« Schließlich sei es neben der langen Busfahrt auch sehr warm und der Platz »sehr schlecht« gewesen. »Das sollte aber alles keine Ausrede sein«, betont der Spielertrainer.
Bei einem Lattentreffer der Gastgeber nach einem Schuss aus der Drehung hatten die Traunsteiner Glück. »Sonst sind wir aber nicht ins Schwimmen gekommen«, sagt Vokrri. Auch seine Mannschaft hatte im ersten Durchgang bereits Möglichkeiten. Doch als Julian Höllen in der 20. Minute von rechts in den Strafraum zog, ging sein Schuss übers Tor. Nach einer Traunsteiner Flanke hatten auch die Ezelsdorfer Glück, die den Ball fast ins eigene Tor bugsiert hätten. Nach der torlosen Hälfte reagierte Vokrri und brachte gleich vier neue Spieler. »Die Wechsel waren nicht nur leistungsbedingt, sondern auch mit Blick auf die Belastungssteuerung in den Englischen Wochen«, erklärt er. Die Wechsel zeigten auf jeden Fall Wirkung: »Die Mannschaft ist die zweite Hälfte so angegangen, dass sie das Spiel auch gewinnen will.«
So spielte Vokrri in der 52. Minute auf den zur zweiten Halbzeit eingewechselten Jakob Trebesius, der eine Flanke in den Rückraum schlug. Dort stand Julian Höllen bereit und schob zur 1:0-Führung ein. Trebesius hätte in der 70. Minute selbst noch erhöhen können, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an FC-Torwart Rene Bayer.
Besser machte es dann erneut Höllen: Als Maximilian Hosp in der 76. Minute in den Strafraum flankte, nahm er den Ball mit der Brust an und schloss zum 0:2 ab. Kurz darauf hätte der Doppeltorschütze noch einen Treffer nachlegen können, schoss aber an die Latte (80. Minute). Ezelsdorf hatte dem Landesligisten in dieser Phase kaum noch etwas entgegenzusetzen, war selten am Ball und wurde müder. Ihre wenigen Konterchancen spielten die Gastgeber nicht konsequent zu Ende.
Der Klassenunterschied wurde nun laut Gentian Vokrri deutlich. »Ich bin schon sehr zufrieden mit der zweiten Halbzeit«, betont er. »Auch für die Moral war das ein wichtiger Sieg.« Schließlich geht es für die Traunsteiner bereits am morgigen Dienstag weiter: Beim Vorjahresdritten TSV Wasserburg steht für den SBC um 19 Uhr der Auftakt in die neue Landesliga-Saison an. Vokrri blickt nach dem Sieg optimistisch auf die Partie: »Ich habe sehr viel Vertrauen in die Mannschaft und weiß, dass sie der Herausforderung gewachsen ist«, meint er. »Offensiv sind wir immer für Tore gut. Deshalb ist wichtig, dass wir noch stabiler stehen, wenig Chancen zulassen und weniger Gegentore kassieren.« Auf diesem Weg sei der Zu-null-Sieg gegen Ezelsdorf ein guter Schritt gewesen.
Für den Landesliga-Auftakt sind bis auf Genti Krasniqi alle Spieler fit. Krasniqi hatte sich beim Pokalspiel am Außenband verletzt. »Da müssen wir schauen«, meint Gentian Vokrri, der seine Startelf bereits im Kopf hat – »unabhängig vom Sieg gegen Ezelsdorf. Aber da will ich mir noch nicht in die Karten schauen lassen.«
FC Ezelsdorf: Bayer, Schwarz, Kempe, Hecke, Meier (90.+1 Meyer), Grätz, Kellermann, Rebling (79. Anton Buchner), Arnold (84. Herrmann), Paul Buchner, Hereth.
SB Chiemgau Traunstein: Schönberger, Patrick Dreßl, Hosp, Discetti (46. Pelypenko), Vokrri, Höllen (80. Steinbacher), Kraus, Alexander Dreßl, Tafilaj (46. Trebesius), Paranos (46. Kranzfelder), Krasniqi (46. Schweder).
Tore: 0:1/0:2 Julian Höllen (52./76.).
Schiedsrichter: Marius Heerwagen (SpVgg Hainsacker).
Zuschauer: 175. jom