Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk hat beim Weltcup-Finale der Slalom-Kanuten in Augsburg den Endlauf um zwölf Hundertstelsekunden verpasst und somit den Gesamtsieg verschenkt. Die 33-Jährige vom KSV Bad Kreuznach blieb im Vorlauf fehlerfrei im Eiskanal von Augsburg und leistete sich dann im Halbfinale gleich zwei Torstangenberührungen am Hindernis zwei und sechs. Zwar konnte sie im unteren Abschnitt noch Zeit gutmachen, doch als 13. verpasste sie hauchdünn das Finale der besten zwölf.
Funk: »Nicht auf den Punkt gebracht«
Nachdem die Australierin Jessica Fox die letzten beiden Weltcups absagen musste, da ihr ein Tumor in der Niere entfernt worden ist, sprach alles im Kajak für Europameisterin Funk, die das Gesamtklassement nach zuvor vier Weltcups klar angeführt hatte. »Das ärgert mich natürlich brutal, weil ich vor der Familie und den Freunden, auch meine Geschwister sind da, gerne ins Finale gefahren wäre«, sagte Funk und ergänzte: »Der letzte Weltcup zählt doppelt und da muss man abliefern. Es ist dann eben schade, wenn man nach vier von fünf Weltcups führt. Das habe ich leider nicht auf den Punkt gebracht.«
Die Olympia-Zweite im Canadier, Elena Lilik von den Kanuschwaben Augsburg, fuhr im Halbfinale fehlerfrei und zeigte auch im Finale einen tadellosen Lauf. Es reichte für Platz zwei hinter der siegreichen Briten Kimberley Woods, die sich somit auch den Sieg im Gesamtweltcup holte. Funk fiel als Gesamtführende vor dem Rennen sogar auf Rang vier zurück. Bei den Männern paddelte Noah Hegge, Olympia-Dritter von Paris im Cross, auf Rang zwei hinter den Franzosen Anatole Delassus.
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