Die Politik liefert in Waging, so weit man sehen kann, keine Anregungen für den Faschingszug – sieht man mal davon ab, dass die Damen des Feichtner Fegerlvereins in ihren tollen Roboterkostümen manch eine Spaßbremse aus dem Rathaus auf den Mond schießen wollten, weil sie heuer am Unsinnigen Donnerstag dort ausgeladen worden waren.
Am liebsten auf den Mond schießen wollen wohl auch Pfarrer Andreas Ager und seine Ministranten allzu besorgte „Helikopter-Eltern“; ihr Slogan: „Wir wollen genauso schlimm sein, wie es unsere Eltern einmal waren.“ Die kleinen Piraten aus dem Kindergarten ließen sich das nicht zwei Mal sagen und gingen mit ihren Degen verwegen auf den ein oder anderen Besucher los.
Schadenfreude ist doch was Schönes: Sie galt diesmal den italienischen Fußballern ebenso wie den deutschen Curlern, die sich nicht für die WM beziehungsweise Olympia hatten qualifizieren können; verantwortlich dafür der Kammerer Burschenverein und eine Waginger Frauengruppe.

Wie man an den riesigen Lettern auf ihrem überdimensionalen Gefährt erkennen kann, feiert heute der Faschingsverein „So Halunke“ sein 40-jähriges Bestehen. Sogar noch ein bisschen weiter zurück in der Zeit gehen einige Waginger Damen, die sich in ein blumig-buntes Hippie-Outfit geworfen hatten. Ganz aktuell war dagegen der Tanz der Gardemädchen.
Alle Bilder vom Umzug in unserer Galerie:
Wohin man auch sieht, überall gibt es viel Fantasievolles zu bewundern: etwa das alljährlich in Waginger vertretene Inzeller Frauen-Quintett als lustige Vögel, eine Gruppe Schokobons, gewaltig dicke japanische Sumo-Ringer mit grazilen Frauen, gehörnte Wolpertinger und eine Schar „offenherziger“ Leute, die damit Stimmung für die von der Zeitschrift „Emma“ kritisierte Bierfilzl-Werbung des Hofbräuhauses Traunstein machen wollen.

Auch viele der Besucher an den Straßenrändern haben sich mit kreativen, bunten Verkleidungen dekoriert. Angeführt und musikalisch begleitet wird der Faschingszug, zu dem auch einige Nachbarvereine ihre Aufwartung gemacht hatten, von der Waginger Faschingsmusi und etlichen anderen Kapellen. he



Fotos: Eder