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So soll der neue Chiemgauhof von der Straßenseite aus aussehen. (Repro: vom Dorp)

Ende einer Ära: Der Chiemgauhof wird abgerissen

Übersee – Der Chiemgauhof, eines der prägendsten Gebäude am Überseer Chiemseeufer, wird in Kürze abgerissen und neu gebaut. Im Anschluss an das bisherige gute Miteinander zwischen Planern und Gemeinde während der Vorplanungsphase hat Projektleiter Franz Wiessler jetzt Gemeinderäte und Bauverwaltung über Details des Projekts und der Bauphase informiert.


Der langjährige Eigentümer des Chiemgauhofs, Christoph Imdahl, hat sein Hotel und Restaurant Anfang des Jahres an Dieter Müller verkauft, dem neben der Motel-One-Gruppe auch das Resort »Das Achental« in Grassau gehört. Das Vorhaben liegt innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans »Chiemseeufer«, der ein Hotel und Restaurant mit maximal drei Vollgeschoßen zulässt.

Das Projekt war im Vorfeld der Antragstellung mehrfach mit Bürgermeister Herbert Strauch (FBL), dem Bauwerber und der Baubehörde im Landratsamt Traunstein abgestimmt worden. Das Ergebnis entspricht von den Ausmaßen her im Wesentlichen dem Bestand.

Alle Beteiligten hatten sich darauf geeinigt, die Saison 2022 noch mitzunehmen und erst im Herbst mit den Bauarbeiten zu beginnen. Nach dem aktuellen Zeitplan war eine Hochzeit die letzte Veranstaltung in den alten Räumen. Anschließend zieht Imdahl mit seinem Inventar aus. Der Abbau von Schadstoffen soll am 20. Oktober starten, der Abriss dann im November beginnen.

Die weiteren Baufortschritte sind dann zwar wetterabhängig, aber die Fertigstellung des neuen Hauses ist für die Sommersaison 2024 angedacht. »Unser Traum wäre der 30. April«, so Wiesslers Blick in die Zukunft.

Nach der aktuellen Planung werden die jetzigen 22 Mitarbeiter des »alten« Chiemgauhofs in der Bauphase ins Resort »Achental« gehen und zur Eröffnung des »neuen« Chiemgauhofs zurückkommen. Dann werden in Übersee etwa 40 bis 45 Leute arbeiten. Das neue Gebäude ist mit Erdgeschoß und einer Etage konzipiert.

Nur zwei Suiten in der oberen Etage sollen etwas höher werden. Zudem wird das Bauensemble im Nordwesten noch um ein neues Gebäude und ein sogenanntes »Bootshaus« mit einem Saal für 100 bis 120 Personen verlängert, das auch für größere Veranstaltungen vorgesehen ist.

Das Hotelgebäude soll einen Natursteinsockel und eine Holzschalung im Erd- und Obergeschoß erhalten. Die Dacheindeckung ist mit Holzschindeln vorgesehen. Insgesamt sind 28 Räume mit zusammen 60 Betten geplant, was den jetzigen Kapazitäten entspricht. Die Gaststätte soll innen mit 240 Plätzen und auf der Freischankfläche (Biergarten) mit 100 bis 150 Plätzen ausgestattet werden. Die nach der Garagen- und Stellplatzverordnung notwendigen Parkplätze seien laut Antrag vorhanden. »Besonders charakteristisch für das Projekt ist das Thema Nachhaltigkeit in Sachen Bauen und Energie«, betonte Wiessler. So soll beispielsweise der Abriss möglichst wiederverwendet werden und das Obergeschoß komplett aus Holz sein. Am Bau sollen hauptsächlich Firmen aus der Gegend arbeiten, um lange Anfahrtswege zu sparen. Auch soll der wertvolle Baumbestand auf dem Grundstück nicht nur für den Biergarten erhalten bleiben.

Die Sorgen von Bürgermeister Strauch hinsichtlich der Versorgung der Baustelle und der nötigen Zufahrten, vor allem in den Sommermonaten, konnte Projektleiter Wiessler etwas entkräften: »Wir haben schon jetzt festgelegt, dass die Anlieferung durch die Baufahrzeuge während der Bauphase bis 10 Uhr morgens erledigt sein muss.«

Ein großes Thema sei nach seinen Worten auch die Transparenz über die Baufortschritte. So soll es eine WebCam und regelmäßige Drohnenflüge über die Baustelle geben, sodass die Bürger stets informiert sind.

bvd