Bei der Aufstellungsversammlung der Gemeinderatskandidaten im »Hafenwirt« stimmten 79 der 85 Wahlberechtigten für Bartlweber. Bürgermeister Ruth erhielt zwei Stimmen. Zwei Stimmzettel waren leer und einer ungültig.
Bartlweber, der als einziger Kandidat vorgeschlagen wurde, versprach im Falle eines Wahlsiegs die »Heimat miteinander zu gestalten«. Dass sich das aktuell viel diskutierte Thema »Entlastungsspange Seebruck« schwierig gestalten werde, dessen sei er sich bewusst, sagte Bartlweber. Aber auch hinter schwierigen Themen werde er sich nicht verstecken. »Ich verstehe jeden, der sich Sorgen macht über die Entwicklung einer Entlastungsspange. Was aber überhaupt möglich ist, werden wir erst in zwei bis drei Jahren erfahren.« Im Fokus stehe zunächst, die Bestandsbrücke mit verkehrssicheren Maßnahmen zum Schutze der Fußgänger und Radfahrer zu sanieren.
Die Verkehrsthematik respektive die Ortsumfahrung, mit der sich die Seebrucker seit Jahrzehnten auseinandersetzen, beschäftigte auch die 16 Gemeinderatskandidatinnen- und Kandidaten, die sich und ihre Ziele im voll besetzten Hafenwirt-Saal vorstellten. »Wir brauchen eine Verkehrsverbesserung für den ganzen Ort und eine behindertengerechte Infrastruktur für unsere älteren Mitbürger«, forderten sie. Dr. Peter Lämmerhirdt sprach sich mit Nachdruck für eine Entlastungsspange aus. Um diesen herrlichen Flecken Erde auf Dauer lebenswert zu halten, sei eine einvernehmliche Brückenlösung unabdingbar, sagte er.
Dr. Christine Kosanovic appellierte daran, in der Diskussion um eine Entlastungsspange, einen gesunden Menschenverstand einzusetzen. »Die Brücke ist brisant und wichtig. Wir sollten darüber ruhiger diskutieren und auf belastbare Fakten warten«, so die Rechtsanwältin.
Gefordert wurde auch, an der Ortsverschönerung von Seebruck dran zu bleiben und Wohnraum für junge Familien zu schaffen. »Wenn wir den jungen Familien keinen Wohnraum zur Verfügung stellen, stirbt der Ort aus. Ohne junge Familien brauch ich auch über keine Brücke drüber fahren«, äußerte ein Kandidat spöttisch. Der Sprecher der Wählergemeinschaft Seebruck, Gemeinderat Rudi Mayer, lobte die Bereitschaft und den Einsatz der Kandidaten. »Wir haben keine Pseudokandidaten auf der Liste, sondern engagierte Bürger, die sich dafür einsetzen wollen, die allseits bekannten Probleme zu lösen.«
Sowohl Mayer als auch Andreas Dorn und Josef Hölzl, die als Vertreter der FWS im Gemeinderat sitzen, ließen sich nicht mehr aufstellen.
Jeder der 85 Stimmberechtigten konnte maximal 16 Stimmen vergeben, wobei jedem Kandidaten bis zu drei Stimmen gegeben werden konnten. Mit Spannung wurde das Ergebnis bekannt gegeben: Auf den Listenplatz eins wurde Dr. Christine Kosanovic gewählt. Den zweiten Listenplatz belegt Peter Stocker und Platz drei nimmt Josef Mayer ein.
Die weiteren Nominierten auf Platz vier bis Platz 16 auf der Liste sind: Dr. Peter Lämmerhirdt, Robert Hofmann, Michael Trüdinger, Andreas Schlögl, Julia Eich, Tanja Christlhuber, Andrea Guggenberger, Markus Schönlinner, Katharina Schönlinner, Martin Klausner, Kuno Weiss, Markus Rothbucher und Markus Hartl. ga