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Der Kreisvorsitzende der Freien und Unabhängigen Wähler im Landkreis Traunstein, Andreas Danzer aus Grabenstätt (rechts), gratulierte nach der Wahl in der Aufstellungsversammlung dem Nußdorfer WZG-Bürgermeisterkandidaten Gerhard Mittermaier.

Gerhard Mittermaier will Nußdorfer Bürgermeister werden

Nußdorf – Dritter Bürgermeister Gerhard Mittermaier wird bei den Kommunalwahlen in Nußdorf im März als Spitzenkandidat der neuen Gruppierung Wir – Zukunft – Gemeinde (WZG) antreten. Er möchte Nachfolger von Bürgermeister Hans Gnadl (CSU) werden, der nicht mehr kandidiert.


Die neue Gruppierung wird einer eigenen WZG-Liste mit elf Kandidaten zur Gemeinderatswahl antreten. Neben einigen Politik-Neulingen sind in der WZG mehrere langjährige Gemeinderäte, die teils der örtlichen CSU, teils der Unabhängigen Wählergemeinschaft angehört haben. Mit der Gründung der WZG und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wollen sie begonnene Projekte abschließen, Sinnvolles weiterführen und die Gemeinde in eine gute Zukunft führen.

Wie groß das Interesse der Bürger an der WZG ist, zeigte sich in der Nominierungsversammlung im Gasthaus Zenz in Sondermoning, zu der mehr als 100 Personen gekommen waren. Die Wahl leitete der Kreisvorsitzende der Freien und Unabhängigen Wähler im Landkreis Traunstein, Andreas Danzer aus Grabenstätt. Mit der Mehrheit von 65 Stimmen wurde Mittermaier nicht nur zum Bürgermeisterkandidaten gewählt, sondern auch auf Platz eins der Gemeinderatsliste.

Für die Wahl der Listenplätze zwei bis acht hatte jeder Wahlberechtigte sieben Stimmen, von denen er maximal drei für einen Kandidaten vergeben konnte. Mit 110 Stimmen kam Thomas Ober auf Platz zwei vor Martin Baierl, Andreas Schroll, Helmut Hylak, Gerhard Lackner, Nicole Flassak und Sebastian Schauer. Die weiteren Listenplätze belegen Joseph Kittel, Herbert Schultes und Heike Müller.

Gerhard Mittermaier wurde 1964 in Sondermoning geboren und ist dort auch aufgewachsen. Der selbstständige Schreinermeister ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und ein Enkelkind. In seiner Vorstellung zu Beginn der Versammlung sagte er, die WZG wolle sich gemeinsam als Gruppe für die Gemeinde stark machen. »Das Wort 'Wir' soll heißen, dass nicht nur wir Kandidaten den Kurs bestimmen; es sollen sich vielmehr alle Bürgerinnen und Bürger angesprochen fühlen.« Das Wort Zukunft bekräftige unter anderem den Blick auf die Kinder und Enkel. »Im Blickpunkt steht natürlich die Zukunft der Gemeinde, die wir aktiv für alle Generationen gleichermaßen gestalten wollen.« Mit dem Wort Gemeinde im Namen bekräftige man, dass alle Ortsteile und Bürger gleich wichtig seien.

Die Kandidaten kommen aus verschiedenen Gruppierungen – das spreche für ja sich: »Wir wollen keine Parteipolitik. Partei-Ideologie hat bei uns in der Kommunalpolitik nichts zu suchen«, sagte Mittermaier. Er bekräftigte auch im Namen seiner Mitstreiter, dass man gemeinsam gute Sachpolitik für die Gemeinde Nußdorf machen wolle. »Wir haben einige Pläne und Themen, die wir umsetzen und bearbeiten wollen, aber Pauschallösungen können wir genauso wenig bieten wie alle anderen.« Man wolle Sinnvolles weiterführen und abschließen. Das gelte insbesondere für begonnene Projekte wie das Gewerbegebiet Aiging, die Schule, die Entwässerung in Baumgarten und den Ausbau diverser Straßen. Gemeinsam mit einem neuen Gemeinderat werde man wohl manche Projekte überarbeiten und optimieren.

Planvolle Investitionen und Grundsteuern senken

Mit Blick auf die Kinder und Enkelkinder wolle man planvoll investieren. Damit sei untrennbar verbunden, Rücklagen zu schaffen und den Werterhalt von gemeindlichen Objekten zu sichern. Erst wenn gewährleistet sei, dass man Vorhandenes auch erhalten kann, sollte man neu investieren, sagte Mittermaier. Weitere Themen seiner Bewerbungsrede waren die Generationengerechtigkeit, zu der vor allem auch der Klimaschutz und der Erhalt einer intakten Umwelt gehören. Man wolle in der Gemeinde eine faire Familien- und Sozialpolitik voranbringen, insbesondere mit Blick auf Jugendliche und Senioren.

Ein weiteres Ziel sei es, den Grundsteuersatz wieder auf das Niveau von 2016 zu senken. Er liegt jetzt in Nußdorf mit 440 Punkten im oberen Fünftel im Landkreis. Senke man ihn wieder auf 330 Punkte, dann habe jeder was davon. Das mache die Gemeinde auch wieder für junge Leute attraktiver. Ziel sei es auch, die wertvolle Kultur- und Jugendarbeit der Vereine gerecht zu unterstützen.

Im Blick müsse man überdies eine moderne Verwaltung haben, damit Nußdorf eigenständige Gemeinde bleiben kann. Damit gemeint seien die Ausstattung der Verwaltung bzw. die gemeindlichen Gebäude. Dialog, Gesprächsbereitschaft auf Augenhöhe, Teamfähigkeit und der ordentliche Umgang mit Kritik, die es unweigerlich gebe, seien ihm weitere Anliegen. Der Bürgermeister gebe zwar eine Richtung vor; die WZG wolle aber »keine Ein-Mann-Show«, sondern eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung. -K.O.-