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Lösungssmittel im Hausmüll: Müllwerker erleidet Verätzungen

Tacherting – Ein schwerer Arbeitsunfall ereignete sich bei einer Müllentsorgungstour, als ein Müllwerker durch eine unbekannte, ätzende Flüssigkeit verletzt wurde. Die Polizei ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.


Während seiner Arbeit am 8. Januar erlitt ein 21-jähriger Müllwerker schwere Verätzungen an beiden Händen und Unterarmen. Der Vorfall ereignete sich, als der junge Mann eine Restmülltonne mit der Hebevorrichtung in das Müllfahrzeug entleerte. Dabei trat eine unbekannte Flüssigkeit aus der Tonne aus, lief über seine Jackenärmel und Handschuhe und verursachte die Verletzungen.

Nach dem Unfall wurde die Rettungsleitstelle informiert, die umgehend den Rettungsdienst und die Polizeiinspektion Trostberg alarmierte. Der Verletzte wurde in die Kreisklinik Trostberg gebracht, wo er sofort medizinisch versorgt wurde.

Zusätzlich floss ein Teil der ätzenden Flüssigkeit auf die Straße, weshalb die Freiwillige Feuerwehr Tacherting herbeigerufen wurde, um die Substanz zu binden. Zur genaueren Analyse und Bewertung möglicher Gefahren kam auch die Werksfeuerwehr von Wacker Burghausen mit einem Messfahrzeug vor Ort. Im Labor des Unternehmens wurde die Flüssigkeit untersucht und als Methoxypropylacetat identifiziert – ein Lösungsmittel auf Essigbasis mit einem pH-Wert von 4.

Das betroffene Müllfahrzeug wurde in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Traunstein und einer Spezialfirma fachgerecht entleert, um eine sichere Entsorgung zu gewährleisten.

Nach ersten Ermittlungen entsorgte offenbar eine bislang unbekannte Person das Lösungsmittel unerlaubt in einer Hausmülltonne. Die Polizeiinspektion Trostberg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet mögliche Zeugen, sich unter der Telefonnummer 08629/9842-0 zu melden. fb