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Team beim Dreh zum Film »Extremismus« (von links): »Willi« Weitzel, der Regisseur Arne Sinnwell, Gabriele Böhne, Gernstls Kamerateam HP Fischer und Stefan Ravasz.

Ein Jahr Filme statt Schule: Gabriele Böhne vom LSH Marquartstein produziert Schulfilme

Marquartstein – »Also, wenn’s nichts wird mit Lehramt, übernehm‘ ich Gernstls Nachfolge – das würd mir auch gefallen.« Viele Jahre sind vergangen, seit die Lehrerin Gabriele Böhne vom Gymnasium Landschulheim Marquartstein das während des Studiums zum Spaß als ihren Plan B formuliert hat. Dieses Schuljahr ist für sie ein kleines Stück Realität aus dem Plan B geworden: Für ein Jahr hat sie ihre Schultasche in die Ecke gestellt und stattdessen Schulfilme für Gernstls Produktionsfirma megaherz GmbH in Unterföhring produziert.


Franz X. Gernstl ist seit 40 Jahren bekannt für seine Reisereportagen »Gernstl unterwegs« und seine Begegnungen mit allerlei interessanten und verrückten Menschen.

Möglich wurde das durch das Projekt »Lehrer in der Wirtschaft«, eine Kooperation zwischen dem Kultusministerium und der vbw (»Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft«). Die Idee dahinter: eine engere Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft schaffen. Um die Schüler besser auf das spätere Berufsleben vorbereiten zu können, gehen einige Lehrkräfte pro Schuljahr in ein Unternehmen und sammeln dort Praxiserfahrungen in einem ganz anderen Arbeitsbereich. Dadurch bekommen sie intensive Einblicke in die Berufswelt. Zum Projekt gehört auch ein Rahmenprogramm, unter anderem mit Bewerbungstraining, Office-Schulungen, Projektmanagement und gegenseitigen Unternehmensbesuchen. Die sechs anderen Lehrer arbeiten aktuell bei Firmen wie BMW, Audi und MTU.

Die Stelle bei megaherz hat sich Böhne selbst gesucht, weil sie neben Deutsch und Geschichte das Erweiterungsfach Medienpädagogik hat und in den letzten Jahren schon einige Erfahrungen im Medienbereich gesammelt hat, unter anderem durch die Arbeit beim Schulradio »LSH on air«.

Die Arbeit bei der Produktionsfirma, die unter anderem »Willi will's wissen«, »Checker Tobi« und die »Landfrauenküche« produziert, war sehr spannend für sie. Nach einigen Wochen war sie von A bis Z in die Filmproduktion eingebunden: Themenfindung, Recherche, Konzepterstellung, Suche nach Interviewpartner, Erstellung des Drehbuchs, Organisation und Durchführung des Drehs am Ort, Sichtung und Schnitt. »Am besten haben mir die vielen Begegnungen mit so vielen unterschiedlichen, interessanten Menschen gefallen und dass ich durch das Projekt, durch die Arbeit bei der Firma und durch die Gespräche mit den Interviewpartner, die ich für den Dreh vorbereitet habe, Einblicke in so viele verschiedene Welten bekommen habe«, erzählt die Lehrerin.

Die entstandenen Schulfilme (»Umweltpolitik – Wer rettet unseren Planeten?«, »Vorsicht Extremismus« und »Lebensraum Wiese«) aus der Reihe »Willi macht Schule« können Lehrkräfte kostenfrei mit umfangreichem Begleitmaterial über die Mebis Mediathek bzw. ihr Medienzentrum beziehen.

Im September kehrt Gabriele Böhne zurück ans LSH Marquartstein – um viele spannende Erfahrungen und Eindrücke aus der Medienbranche reicher. »Und ich freu mich darauf, das mit meinen Schülern zu teilen und mit einigen von ihnen wieder für 'LSH on air' unterwegs zu sein«, so die Lehrerin.

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