Die Nothilfegemeinschaft besteht seit mehr als 170 Jahren. Derzeit sind gut 760 Mitglieder aus verschiedenen Orten entlang der Grenze zu Österreich zwischen Triebenbach und Kirchanschöring bis hinein in den Rupertiwinkel nach Wonneberg dabei. Die Organisation wurde als Selbsthilfegemeinschaft gegründet, um sich vor allem nach Bränden gegenseitig zu unterstützen.
Kommerzielle oder staatliche Unterstützungen gab es vor gut 170 Jahren kaum. So war das Vertrauen auf gegenseitige Hilfe und Unterstützung der einzige Weg, sich einigermaßen sicher zu fühlen. Es wurden – und werden immer noch – Mitgliedsbeiträge in einem gemeinsamen Topf gesammelt, um damit Geschädigten nach einem Brand zu helfen. Aber nicht nur die ausbezahlten Geldbeträge sind eine große Hilfe. Auch die praktische Unterstützung in Form von Arbeit und Baumaterial für den Wiederaufbau gehören von Anfang an dazu.
Der Vorsitzende Albert Thanbichler ging bei der Veranstaltung im Gasthaus Rothlerwirt auf die wichtigsten Ereignisse während seiner langjährigen Tätigkeit ein. Während seiner Amtsperiode habe es vier Brände gegeben, der Letzte erst kürzlich: Im Jahr 2006 brannte beim Reitbauer in Petting das Wohnhaus. 2014 stand bei Eidenhammer in Lohen/Lampoding die Garage in Flammen. 2016 brannte der Bauernhof bei Gröbner in Petting und nun brannte in Kulbing beim »Kernsei« Thanbichler die Garage.
Nach seinem ausführlichen Bericht bedankte sich Albert Thanbichler besonders bei Schriftführer Reinhard Wagner, Kassier Klaus Kalb, dem zweiten Vorsitzenden Josef Schuhegger und allen Obmännern für die gute Zusammenarbeit. Der neuen Vorstandschaft wünschte er für ihr Wirken »alles Gute und möglichst wenig Brände«.
Schriftführer Reinhard Wagner sagte, dass der Nothilfeverein Leobendorf und Umgebung derzeit 761 Mitglieder zähle. Kassier Klaus Kalb informierte über die Rücklagen. Einstimmig wurde beschlossen, diese dem Vereinsvermögen zuzuführen.
Dann ging es an die Neuwahlen. Zum Vorsitzenden gewählt wurde Max Ehinger. Sein Stellvertreter ist künftig Rudolf Surrer. Schriftführer wurde Florian Prechtl, Kassier Klaus Haunerdinger. Zu Kassenprüfern gewählt wurden Hans Haunerdinger und Albert Schönsmaul. Stellvertreter ist Reinhard Wagner. »Ich finde, das ist eine gute Mannschaft«, konstatierte Wahlleiter Albert Thanbichler.
Bei der Neuwahl wurden auch folgende Vereinsausschussobmänner beziehungsweise Stellvertreter gewählt: Lampoding: Johann Eidenhammer, Stellvertreter Gerhard Egenhofer; Leobendorf: Michael Thanbichler, Stellvertreter Albert Thanbichler; Triebenbach: Josef Haas, Stellvertreter Martin Schaider; Ringham: Max Kroiß, Stellvertreter Andreas Breitenlohner; Petting: Johann Mooslechner jun., Stellvertreter Bernhard Lanzinger; Nirnharting: Alois Kaindl, Stellvertreter Florian Kaindl; Gaden: Josef Egger, Stellvertreter Josef Schuh- egger; Otting: Martin Dandl jun., Stellvertreter Andreas Bösch; Heining: Otto Wittscheck, Stellvertreter Josef Putzhammer; Wonneberg: Sebstian Lechner, Stellvertreter Sebastian Mayer; Kirchanschöring: Josef Aicher, Stellvertreter Franz Haunerdinger.
Beim Punkt »Wünsche und Anträge« machte ein Besucher seinem Ärger darüber Luft, dass bei 760 Mitgliedern sich seiner Meinung nach so wenige an der Veranstaltung beteiligt hätten. Er wünschte sich mehr Aktive, die Verantwortung übernehmen. Darüber gab es verschiedene Ansichten. Albert Thanbichler erinnerte daran, dass ja jedes Mitglied seine Satzung in Händen habe. Da sollten die Mitglieder mal reinschauen und danach handeln und sie nicht in Schubladen verstauben lassen. Auch Reinhard Wagner meinte, man solle den Leuten nicht nachlaufen. »Wir sind Dienstleister für die Mitglieder. Die wollen ja was von uns, nicht wir von ihnen.« Als Dank für ihre Arbeit erhielten der scheidende Vorsitzende Albert Thanbichler, sein Stellvertreter Josef Schuhegger, der Kassier Klaus Kalb, der Schriftführer Reinhard Wagner je ein Rupertikisterl mit heimischen Schmankerln überreicht.
bo