Dabei erklärte sie Unterscheidungsmerkmale von Röhren-, Lamellen- oder Schwammpilzen sowie von genießbaren und giftigen Pilzen. Zudem erfuhr man wichtiges über Symptome bei Vergiftungen, und dass es zwischen Rosenheim und Salzach mehr als 4000 verschiedene Pilze gibt.
»Dabei ist das, was wir als Pilze sehen, nur die Frucht eines riesigen unterirdischen Geflechts, dem Myzel«, so Dr. Künkele. Während der oberirdische Teil der Vermehrung dient, verbindet sich das Pilzgeflecht unter der Erde mit den Feinwurzeln der Bäume und geht so Symbiosen ein, die beiden dienen. Und so ist der größte lebende Organismus der Erde ein Pilz, nämlich ein Hallimasch in Amerika mit einer Fläche von rund 1200 Fußballfeldern. Pilze schmecken nicht nur gut als Suppen oder als Rahmschwammerl mit Knödeln, sondern finden auch Anwendung als Heilmittel. Sogar Wolle kann man mit ihnen färben oder den »Waidlerhut« herstellen.
Anschließend ging es in kleinen Gruppen durch den Wald am Pöllner bei Kirchanschöring, denn keiner der Teilnehmer wollte verständlicherweise seine eigenen Schwammerlplätze preisgeben. Behutsam sollten die Fundstücke aus der Erde gedreht werden um auch die Knolle begutachten zu können und so die Bestimmung leichter zu machen. Und so wurden viele genießbare, ungenießbare und giftige Pilze gefunden und besprochen.
Fliegenpilze, Eierschwammerl oder Maronen wurden nicht gefunden, aber Unmengen junger Boviste, viele Riesenschirmlinge (Parasol), Safranschirmling, das Täuberl und sogar ein Steinpilz landeten in den Körben zum Verzehr. Viele weitere wurden bestimmt und aussortiert. Besonders in Erinnerung wird die phallusförmige Stinkmorchel bleiben, deren Gestank dem von Aas oder Verwesung ähnelt. Auch deren frühes Entwicklungsstadium, das sogenannte Hexenei, wurde unter dem Laub entdeckt.
Schier unerschöpflich ist das Wissen der Biologin und Pilzsachverständigen Dr. Ute Künkele, das sie gerne mit allen teilte. Vielen Fragen beantwortete sie. Dafür erhielt sie von der Gartenbauverein-Vorsitzenden Angelina Tillmanns eine kleine Aufmerksamkeit. fb