Sein Nachfolger Michael Wimmer ließ die erfolgreiche Feuerwehrlaufbahn Pollers Revue passieren. »Ich stehe hier in erster Linie aus Respekt vor jemanden, der nicht nur mich, sondern eine ganze Generation durch sein Ehrenamt als erster Kommandant in der Feuerwehr Erlstätt vorangebracht hat«, betonte Wimmer und würdigte die Verdienste Pollers, der auch 30 Jahre der Vorstandschaft des Feuerwehrvereins angehörte. Als Kommandant habe er in 18 Jahren beachtliche 691 Einsätze absolviert. Auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses (2001 eingeweiht) fiel in seine Amtszeit.
Sechs Mitglieder sind seit 50 Jahren dabei
Für 50 Jahre Mitgliedschaft zeichneten Vorsitzender Josef Hölzle und dessen Stellvertreter Tobias Muggenhamer die Mitglieder Bernhard Hennes senior, Johann Huber, Siegfried Huber, Johann Lackner und Josef Wirnshofer aus. Diese Ehrung nicht persönlich entgegennehmen konnte Franz Tschunko. Für 30 Jahre Mitgliedschaft und aktiven Dienst geehrt wurden Michael Gnadl, Christian Muggenhamer und Stefan Nitzinger. Ebenfalls seit 30 Jahren gehört Christian Dangl der aktiven Wehr an.
Auf 20 Jahre Mitgliedschaft und aktive Dienstzeit können Alois Oberhuber, Herbert Klauser junior, Bernhard Hennes junior, Alois Schützinger und Stefan Muggenhamer zurückblicken. Lisa Schuhbeck und Valentin Poller wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft und aktiven Dienst ausgezeichnet.
Aus der aktiven Wehr nach fast 50 Jahren ausgeschieden sind Josef Wirnshofer, der das 65. Lebensjahr vollendet hat, und Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, der nach fast 40 Dienstjahren zeitliche Gründe anführte. Aus der Vorstandschaft ausgeschieden sind nach 24 Jahren Herbert Schuhbeck und nach 18 Jahren der frühere Kassier und zweite Kommandant Stefan Nitzinger. Sie wurden mit warmen Worten verabschiedet. Es gab auch drei Beförderungen. Herbert Klauser junior ist nun Löschmeister und Stefan Nitzinger Hauptlöschmeister. Nachgeholt wurde die Beförderung von Armin Pietsch zum Hauptfeuerwehrmann.
30 Einsätze in 704 Stunden abgearbeitet
»2022 wurden wir zu 30 Einsätzen gerufen und haben diese mit 411 Aktiven in 704 Stunden abgearbeitet«, berichtete Kommandant Michael Wimmer. Gezählt wurden im Vorjahr elf Technische Hilfeleistungen (THL), acht Brand-Einsätze, fünf sonstige Tätigkeiten, fünf Sicherheitswachen und ein ABC-Einsatz. Besonders in Erinnerung geblieben sind der Brand eines Bauernhofs Anfang März in Hirschau, der »Biber im Pool«-Einsatz im April sowie ein Mähdrescher- und ein Traktorbrand während der Hitzewelle Mitte Juli.
An den neun Monatsübungen nahmen 219 Aktive teil. Neun Lehrgänge wurden auf Landkreisebene und an der Staatlichen Feuerwehrschule besucht. Insgesamt habe die aktive Wehr im Vorjahr 2501 Stunden im Dienst für den Nächsten geleistet, so Wimmer. Einschließlich der Aktivitäten der Jugendgruppe und der Vereinstätigkeiten seien es sogar 3878 Stunden gewesen.
»Herbert Schuhbeck ist seit 30 Jahren Atemschutzträger, macht es ihm bitte nach, das wäre sehr wichtig«, appellierte Vorsitzender Josef Hölzle als Leiter Atemschutz. Da fünf Atemschutzträger im Berichtszeitraum ausgeschieden sind, es einen Wiedereintritt, aber keine Neuzugänge gab, ist der Personalstand von 33 auf 29 zurückgegangen.
Sieben Jugendliche sichern den Nachwuchs
Die Jugendfeuerwehr besteht aus sieben Nachwuchsleuten. Jugendwart Andreas Hölzle erinnerte unter anderem an den vierten Platz beim Kreisjugendfeuerwehrtag. Zudem blickte er auf die zweitägige Ukraine-Sachspendensammlung kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs zurück. »Die Spendenbereitschaft war überwältigend«, lobte Hölzle und würdigte auch alle Helfer.
Mit einem Konvoi waren die unzähligen Sachspenden damals dem Malteser-Hilfsdienst übergeben worden, der sie an die ukrainisch-rumänische Grenze brachte. Man habe mit dieser Spendenaktion weit über die Gemeindegrenzen hinaus auf sich aufmerksam gemacht, so Vorsitzender Josef Hölzle.
Über die »Führungsstelle Chiemsee« der Inspektion informierte Stefan Nitzinger. Nach zwei schwierigen Corona-Jahren hat der Ve-rein wieder viele weltliche und kirchliche Termine wahrnehmen können. Ende letzten Jahres gab es 207 Mitglieder, darunter 56 aktive, 93 passive und 51 fördernde Mitglieder sowie sieben Mitglieder der Jugendgruppe. Von einem erfreulichen Plus, das man vor allem dank der Standrohrparty erwirtschaftete, berichtete Kassier Thomas Kaltner. »Wir können mit dem Geld wieder gut investieren«, so Vorstand Hölzle.
Schließlich erinnerte man an den langjährigen Kommandanten Sepp Hölzle. Nachdem dieser 1968 eingetreten war, war er von 1976 bis 1997 Kommandant und wurde 1998 zum Ehrenkommandanten ernannt. Die Feuerwehr Erlstätt hat dem Verstorbenen ihre Eigenständigkeit nach der Gebietsreform und unter anderem das ehemalige LF 8 mit Allrad zu verdanken. Auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb er der Wehr bis zuletzt eng verbunden.
Man könne sich glücklich schätzen, so eine Feuerwehr in der Gemeinde zu haben, lobte Bürgermeister Gerhard Wirnshofer. Auch Ortsvereinssprecher Bernhard Hennes würdigte die gute Zusammenarbeit. Voll des Lobes waren Kreisbrandrat Christof Grundner, der scheidende Kreisbrandinspektor Georg König und der scheidende Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth. »Bei der Feuerwehr Erlstätt ist die Welt noch in Ordnung«, hieß es.
Lumpenball der Ortsvereine am 4. Februar
Zu den wichtigen Terminen 2023 zählen der Lumpenball der Erlstätter Ortsvereine am 4. Februar, der Feuerwehr-Familientag am 15. Juli am Feuerwehrhaus, der Kreisjugendfeuerwehrtag am 22. Juli, der Festsonntag »110 Jahre GTEV Grabenstätt« am 13. August, die Standrohr-Party am 28. Oktober und der Vereinsjahrtag am 11. November.
mmü