Protest gegen Asylbewerber in Großbritannien
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Der Fall eines Asylbewerbers, der eine 14-Jährige im englischen Epping belästigte, wurde zum Anlass für wochenlange Proteste. (Archivfoto) Foto: Jordan Pettitt/DPA

Sexualstraftäter irrtümlich aus britischer Haft entlassen

London/Chelmsford (dpa) - Der Fall schlug hohe Wellen: Ein Asylbewerber belästigte ein 14-jähriges Mädchen. Einwanderungsgegner nahmen das zum Anlass für wochenlange Proteste. Nun unterläuft den Behörden ein peinlicher Fehler.


Ein straffällig gewordener Asylbewerber, der mit seinem Übergriff auf eine 14-Jährige große Empörung in Großbritannien ausgelöst hatte, ist versehentlich aus der Haft entlassen worden. Nun wird mit Hochdruck nach dem 38-Jährigen gefahndet. Der Fall schlägt hohe Wellen, weil Einwanderungsgegner den Vorfall im Sommer für wochenlange, teils gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften genutzt hatten. 

Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. »Der Mann muss gefasst und für seine Straftaten abgeschoben werden«, sagte Starmer der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Vize-Premier David Lammy teilte mit, er habe eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet. 

Die Opposition warf der Regierung Inkompetenz vor. »Wir brauchen auf jeden Fall eine öffentliche Untersuchung, wie dieser gefährliche, illegale Einwanderer, der auch ein pädophiler Sexualstraftäter ist, freigelassen werden konnte«, sagte der innenpolitische Sprecher der Konservativen Partei, Chris Philp dem Sender Sky News. 

Der Mann, der im September zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, sollte eigentlich in ein Abschiebezentrum überführt und dann außer Landes gebracht werden. Doch stattdessen wurde er freigelassen.

© dpa-infocom, dpa:251025-930-206009/1

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