Witkoff und Dmitrijew
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Kreml-Unterhändler Dmitrijew und der US-Sondergesandte Witkoff sollen den Friedensplan ausgearbeitet haben. (Archivbild) Foto: Vyacheslav Prokofyev/DPA

Medien: USA und Russland handeln Plan für Kriegsende aus

Washington/Moskau (dpa) - Die USA machen mit Sanktionen Druck auf Russland, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Von der angegriffenen Ukraine werden große Zugeständnisse verlangt.


Die US-Führung von Präsident Donald Trump hat Medienberichten zufolge im Geheimen mit Moskau einen neuen Plan für ein Kriegsende in der Ukraine ausgearbeitet. Von dem angegriffenen Land verlange der Rahmenentwurf große Zugeständnisse, berichtete die »Financial Times«: Die Ukraine solle die umkämpften Gebiete Donezk und Luhansk vollständig räumen und Einschränkungen bei ihrer Bewaffnung hinnehmen. Die Zeitung berief sich auf Personen, die an dem Gesprächsprozess beteiligt waren.

Kiewer Führung angeblich über Plan informiert

Das Nachrichtenportal »Axios« in Washington berichtete, der Plan sei Ende Oktober von Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff und dem Moskauer Vertreter Kirill Dmitrijew ausgehandelt worden. Den Angaben nach soll Witkoff den Plan dem Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Rustem Umjerow, zur Kenntnis gegeben haben.

In Moskau sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, es gebe zwischen Russland und den USA keine neuen Vorschläge für ein Kriegsende. Es gelte weiter, was von Kremlchef Wladimir Putin und Trump bei ihrem Gipfel im Alaska im August besprochen worden sei. Der neue Plan entspricht nach Einschätzung der »Financial Times« weitgehend den russischen Forderungen an Kiew.

Katar und Türkei beteiligt

Wie bei Trumps Friedensinitiative für Gaza sollen laut »Axios« Katar und die Türkei auch an dem Ukraine-Plan beteiligt gewesen sein. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sprach am Mittwoch in Ankara mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und forderte Moskau und Kiew zu neuen Verhandlungen auf.

Trump hatte Moskau zuletzt mit Sanktionen gegen die Ölkonzerne Rosneft und Lukoil unter Druck gesetzt. Die russische Armee ist vor mehr als dreieinhalb Jahren auf Putins Befehl auf breiter Front in die Ukraine einmarschiert.

© dpa-infocom, dpa:251119-930-315199/1

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