Wegen durchtrennter Bahnkabel ist die wichtige Nord-Süd-Zugstrecke zwischen Köln und Düsseldorf am Montag stark beeinträchtigt worden - die Polizei wertet die Attacke als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet.
Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.
Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Die Strecke konnte dennoch um 18.20 Uhr wieder freigegeben werden, sagte eine Bahnsprecherin.
Zunächst war von Vandalismus die Rede gewesen. Davon gehe man nicht mehr aus, hieß es, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl.
Spurensicherung vor Ort
Die Kriminalpolizei ermittelt, Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse - wer dort unterwegs war, war deutlich länger unterwegs als üblicherweise.
Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde am Montag über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.
Anfang August hatten Unbekannte die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg mit Brandsätzen lahmgelegt. Ein Bekennerschreiben deutete damals auf eine linksextreme Gruppierung hin. Ende August wurde eine Bahnstrecke in Wuppertal attackiert.
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