685 Tage nach seinem Horror-Sturz in Wengen hat der norwegische Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde ein emotionales Weltcup-Comeback gegeben. Der 33-Jährige landete beim Sieg des Schweizer Alpin-Dominators Marco Odermatt im Super-G von Copper Mountain auf Rang 24. Die Platzierung war für den früheren Gesamtweltcupsieger nach 22 Monaten Zwangspause aber ohnehin nebensächlich. Das deutsche Trio Simon Jocher, Romed Baumann und Anton Grammel belegte die Ränge 20, 37 und 61.
Shiffrin fiebert unten mit
Mit Startnummer 22 war Kilde im ersten Speed-Rennen der Saison auf die Piste im US-Bundesstaat Colorado gegangen. Seine Verlobte, die amerikanische Ausnahme-Skifahrerin Mikaela Shiffrin, wartete angespannt im Zielbereich. Als Kilde über die Linie fuhr und erleichtert ins Publikum winkte, schlug Shiffrin die Hände vor dem Gesicht zusammen. Hinter ihrer Sonnenbrille vergoss sie ein paar Tränen. Kurz darauf gab's eine innige Umarmung.
Kilde, Gesamtweltcupsieger von 2020 sowie jeweils zweifacher Olympia- und WM-Medaillengewinner, war im Januar 2024 auf der legendären Lauberhorn-Abfahrt im schweizerischen Wengen schwer gestürzt. Er hatte eine tiefe Schnittwunde am Unterschenkel und eine Schulterluxation erlitten. Es folgten mehrere Operationen, phasenweise saß Kilde im Rollstuhl. Eine Infektion in der Schulter erschwerte den Heilungsverlauf.
Dramatische Bilder und Berichte
Die Bilder, die der Norweger aus dem Krankenhaus postete; seine Schilderungen in Interviews und in den sozialen Medien - sie waren dramatisch. Ein Karriereende stand im Raum. Probleme mit der Schulter werde er jetzt wohl sein ganzes Leben haben, hatte Kilde vor dem Comeback prophezeit.
Umso bemerkenswerter war nun seine Weltcup-Rückkehr. Die dürfte ihm auch mit Blick auf einen möglichen Olympia-Start im Februar Mut machen.
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