Die Nachhaltigkeit aus Genen verschiedener Forstpflanzen stehe im Mittelpunkt der Arbeit des Pflanzgartens Lebenau, erklärte Förster Andreas Ludwig, der seit über 30 Jahren die Anlage leitet. Der Fachmann betonte, dass der Klimawandel immer heftiger werde und die Bäume sich entsprechend anpassen müssen, um zu überleben. »Aber sie haben enorme Möglichkeiten«, so Ludwig, »denn ihr Genpotenzial ist größer als das des Menschen.«
Als auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Laufen-Lebenau die erste Forstbaum-Schule in Bayern entstand, arbeiteten zunächst Gefangene auf der Fläche von 50 Hektar. Inzwischen sind es vor allem Frauen, von denen sich jede auf eine bestimmte Tätigkeit spezialisiert hat. So werden jedes Jahr bis zu 1,5 Millionen Pflanzen ausgeliefert – vor allem an die Bayerischen Staatsforsten, sowie Saatgut an die heimischen Baumschulen. Andreas Ludwig ermunterte die Besucherinnen bei der Auswahl neuer Pflanzen für ihren Waldbesitz zu möglichst großer Vielfalt. »Da seid ihr als Waldbesitzerinnen gefordert.« Viele Fragen wurden diskutiert: Wann ist die beste Pflanzzeit, welche Baumarten kauft man besser im Topf oder wurzelnackt, wie funktioniert der richtige Wurzelschnitt und wie pflanzt man die kleinen Bäumchen? Zum Abschluss durften die Frauen die Kühlkammern besichtigen, wo verschiedenes Saatgut lagert.
Karin Turner aus Emertsham war begeistert. »Es ist sehr spannend, wo unsere Pflanzen für den Wald herkommen.« Sieglinde Heinzler aus Altenmarkt pflichtete ihr bei. »Wie man was wo anbaut, das war für mich sehr interessant.« AELF-Försterin Petra Bathelt, die die Arbeitsgruppe begleitet hatte, zog ebenfalls eine positive Bilanz. »Der Besuch dieses Pflanzgartens war der Wunsch der Arbeitsgruppe ›Frauen im Wald‹ und mit Andreas Ludwig hatten wir einen absoluten Fachmann, der uns sehr kurzweilig viel Wissen nahegebracht hat.« fb