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Polizeihauptmeisterin Michaela Hofmeister von der Bundespolizei (l.) mit Schülerinnen der CJD Berufsfachschule und Lehrkraft Andrea Fendt (r.). (Foto: CJD)

Zivilcourage ohne Selbstgefährdung

Bischofswiesen – Die Themen Opferschutz und Zivilcourage beschäftigte die Schülerinnen und Schüler der CJD Berufsfachschule für Kinderpflege. Die bekamen dazu Besuch von Michaela Hofmeister, Präventionsbeamtin der Bundespolizei Freilassing.


Zunächst gab sie einen Einblick in die generelle Arbeit der Bundespolizei und verschaffte einen groben Überblick über das Jugendstrafrecht. Während der folgenden Schulung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen und zu diskutieren. Hofmeister vermittelte praxisnahe Strategien, wie man sich verhalten kann, wenn man Zeuge eines Verbrechens wird oder selbst in eine gefährliche Situation gerät. Ein besonderer Fokus lag auf der Prävention und Deeskalation solcher Situationen.

Die Schüler lernten, wie wichtig es ist, Zivilcourage zu zeigen und gleichzeitig die eigene Sicherheit nicht zu gefährden. »Helfen, aber sich nicht in Gefahr bringen«, riet Hofmeister und betonte, dass jeder einzelne einen Beitrag zur Sicherheit in der Gesellschaft leisten kann, indem er aufmerksam und verantwortungsbewusst handelt. »Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun«, zitierte Hofmeister außerdem die Inschrift des Grabsteins von Dominik Brunner, der 2009 in München Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, weil er Zivilcourage gezeigt hatte, um eine Schülergruppe zu schützen. Er wurde daraufhin von den Tätern verfolgt und an einem öffentlichen Bahnsteig vor den Augen Dutzender Zeugen zu Tode geprügelt. Daran verdeutlichte die Präventionsbeamtin, dass Menschen darauf aufmerksam gemacht werden müssen, welche Möglichkeiten sie haben, Opfern zu helfen, Zivilcourage zu zeigen und so Verbrechen zu vermeiden, ohne sich selbst zu gefährden.

Die Schulung wurde von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Sie erhielten hilfreiche Tipps, die sich direkt in der Praxis umsetzen ließen und den jungen Leuten Sicherheit gaben. Dazu zählten die sichere Platzwahl in öffentlichen Verkehrsmitteln, Notrufmöglichkeiten und die Angabe der Schule als Kontaktadresse, im Falle einer Zeugenaussage. fb