Kinder freuen sich, wenn endlich wieder Kastanien vom Baum fallen: Sie können damit Männchen basteln oder die Baumfrüchte für Wildtiere sammeln. Doch viele Erwachsene mögen bei dem Thema in erster Linie sorgenvoll an Ihr Auto denken, wenn sie einen Parkplatz suchen.
Denn fallen Kastanien, Eicheln und Co aufs Blech, können Dellen und Kratzer die Folge sein, so der ADAC Hessen-Thüringen. Doch es gibt ein paar Tipps, wie man das Risiko für solche Schäden minimieren kann:
- Bäume generell meiden: Möglichst nur so parken, dass der Wagen nicht direkt unter großen Bäumen steht. Dabei besonders auf fruchttragende Bäume wie etwa Kastanien- oder Nussbäume achten.
- Gefahr von oben ausschließen: Ideal sind natürlich Garagen, Überdachungen oder Parkhäuser, um herbstliche Schäden zu vermeiden.
- Auto »in Watte packen«: Abdeckungen für die Blechoberseiten wie etwa gefütterte Halbgaragen können den Lack vor Schäden und auch anderen Umwelteinflüssen schützen.
- Glas schützen: Schutzabdeckungen für die Windschutzscheibe sind dem Club zufolge effektiv und einfach anzubringen. Etwa solche zum Schutz vor Scheibenfrost.
»Allgemeines Lebensrisiko«: Man bleibt auf Schaden sitzen
Doch wer kommt für den Schaden auf? Höchstwahrscheinlich der Autobesitzer selbst. Denn weder Privatpersonen noch Städte oder Gemeinden seien dazu verpflichtet, Warnschilder aufzustellen, oder Schadenersatz zu übernehmen, wenn etwa Kastanien Schäden am Auto verursachen. Solche herabfallenden Baumfrüchte werden rechtlich nämlich als »allgemeines Lebensrisiko« gewertet.
Anders verhält sich etwa bei morschen Ästen, die aufs Auto fallen und Schäden verursachen. Hier könnten die Besitzer der jeweiligen Bäume haften müssen.
Teilkasko greift in der Regel nur bei Sturmböen
Aber es gibt doch Versicherungen? Ja, wer Schäden etwa durch Kastanien festgestellt hat, kann den Anbieter einer möglicherweise abgeschlossenen Teil- oder Vollkaskoversicherung kontaktieren.
Der Haken: Die Teilkasko greift in der Regel nur dann, wenn solche Schäden in Verbindung mit Sturmböen entstanden sind. Und die müssen dann auch noch nachweislich eine Windstärke von mindestens 8 (mind. 62 km/h Windstärke) gehabt haben, so der ADAC. Bei normalem Herbstwetter allerdings gehen Versicherte leer aus.
Deckt die Vollkasko Kastanienschlag ab?
Und bei einer Vollkasko wiederum kommt es darauf an, ob im Vertrag Schäden durch Kastanienschlag abgedeckt sind. Dazu kommt: Selbst wenn die Versicherung einspringt, sollte man sich vorher überlegen, ob sich das lohnt. Denn je nach Selbstbeteiligung und der Gefahr der Höherstufung, kann es billiger sein, den Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen.
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