Immersives Wikinger-Erlebnis in Hamburg
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In Hamburg kann man gerade in die Welt der Wikinger eintauchen. Foto: Frank Molter/DPA
Immersives Wikinger-Erlebnis in Hamburg
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Mit einer VR-Brille wird man in die Welt aufgenommen. Foto: Frank Molter/DPA
Wikingerfest  "Romería Vikinga" in Galicien
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Eigentlich trugen Wikinger gar keine Helme mit Hörnern. Foto: Elena Fernández/DPA

Was du bisher nicht über Wikinger wusstest

Hamburg (dpa) - Über die Zeit der Wikinger wird in vielen Geschichten erzählt. Aber stimmt das alles wirklich so? Ein Fachmann klärt drei Mythen auf.


Wikinger werden in Geschichten oft als große, mutige und starke Männer dargestellt. Sie tragen Helme mit Hörnern auf dem Kopf und fahren mit Schiffen umher, um andere Länder zu überfallen. Einiges davon ist aber ausgedacht. Was tatsächlich geschah, lässt sich nicht so leicht beantworten. Die Menschen, die damals gelebt haben, können uns ihre Erlebnisse schließlich nicht mehr erzählen. 

Es gibt aber Menschen, die sich heutzutage in ihrem Beruf damit befassen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie das Leben damals ausgesehen hat. Matthias Toplak ist einer von ihnen. 

Wikingern ist eine Tätigkeit

Er erzählt, dass heute viele Menschen bei Wikingern an wilde Krieger denken. Sie stellen sich Männer aus dem Norden vor, die andere Länder brutal überfallen haben. Eigentlich könne man aber gar keine Menschengruppe als Wikinger bezeichnen. »Das Wort beschreibt ursprünglich eine Tätigkeit: das Plündern«, so Matthias Toplak. Es leite sich von dem altnordischen Begriff »víking« ab, was »Plünderfahrt« oder auch »Raubzug zur See« bedeutet. 

Wikinger hatten ganz normale Berufe

»Eigentlich waren Wikinger keine Wikinger, sondern einfach Menschen«, sagt der Experte. Er erklärt, dass nur wenige Männer auf Raubzug gegangen sind. »In den Momenten stimmt das brutale Bild auch«, sagt Matthias Toplak. Doch die meiste Zeit waren die Menschen einfach Fischer, Landwirte oder Handwerker. Sie hatten also ganz normale Berufe.

Helme hatten keine Hörner

Wer sich einen Wikinger vorstellt, denkt oft auch an die Helme mit Hörnern an den Seiten. So werden die Menschen schließlich in vielen Filmen oder Comics dargestellt. Aber: »Hörner gab es nicht«, sagt der Experte. Ein Mann habe sich das ausgedacht, um Wikinger bewusst wild und gefährlich aussehen zu lassen. Er war Kostümbildner. Bei dem Job geht es darum, Schauspielerinnen und Schauspieler einzukleiden. Wie genau dabei die Idee mit den Hörnern aufkam, weiß auch Matthias Toplak nicht. Sicher ist aber, das Bild hat sich in vielen Köpfen und Geschichten festgesetzt.

Eintauchen in die Welt der Wikinger

In einer neuen Ausstellung in Hamburg kann man gerade in das Leben der Wikinger eintauchen. Dabei wird man mit vielen Tönen, Licht und Gesängen mit in die Geschichte genommen. Hier erfährt man noch viel mehr über die Menschen aus der Zeit.

© dpa-infocom, dpa:251109-930-268422/1