Dr. Kellerbauer erklärte, dass im Bereich des Felssturzes nach wie vor Gefahr für Leib und Leben bestehe und die Sperrung des verschütteten Steigs daher unausweichlich sei. »Es besteht Gefahr durch einen weiteren Felssturz, da nicht alle labilen Bereiche abgegangen sind. Rund 4000 Kubikmeter Fels sind beim Felssturz am Dienstag bereits abgebrochen. Aber es gibt an der Ausbruchstelle noch ein labiles Volumen von mindestens der gleichen Größe, eventuell sogar mehr. Und es gibt eine sichtbare, offene Spalte in der Felswand, aus der bereits Material ausgetreten ist«, so der Geologe.
Der betroffene Bereich liegt am Ende der geologischen Störungszone »Torrener Joch - Zone«, die sich über viele Kilometer in den nördlichen Kalkalpen bis nach Österreich ins Lammertal fortsetzt. Das Gestein in dieser Zone ist durch tektonische Vorgänge besonders stark zerbrochen, was das Risiko von Felsstürzen erhöht.
Nationalpark-Revierleiter Martin Weckel appelliert an Wanderer und Bergsteiger, die Sperrung strikt zu beachten: »Niemand weiß, wann weiteres loses Gestein abgeht. Das kann jederzeit der Fall sein. Der Weg ist auf einer Länge von rund 100 Metern komplett verschüttet und auch im weiteren Umgriff der Sturzrinne besteht akute Steinschlaggefahr.«
Bis zur Fertigstellung eines abschließenden geologischen Gutachtens, das mehrere Wochen dauern wird. Mindestens bis dahin bleiben die Wege Nr. 411 und 421 im hinteren Wimbachtal kurz unter dem Trischübelpass gesperrt. Die Nationalparkverwaltung prüft in Abstimmung mit Geologen und weiteren Experten mögliche Alternativlösungen.
Die Wanderwege vom Parkplatz Wimbachbrücke zu den Berghütten Wimbachschloss und Wimbachgrieshütte sowie der Abstieg von der Watzmann-Südspitze ins Wimbachtal sind von der Sperrung nicht betroffen. fb